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Lächeln bis es weh tut. Großer Bahnhof für Matthias Schweighöfer Sonntagabend im UCI in den Bahnhofspassagen. Nach der ausverkauften Premiere von „What a man“ diesmal in einem größeren Saal. Bis zuletzt gab es für „RubbeldieKatz“ Tickets.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: What a Woman!

Das ewige Beziehungsthema! Matthias Schweighöfer zum Filmstart von RubbeldieKatz zu Gast im UCI

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Alle wollen sein Lächeln, am besten gemeinsam mit ihm auf einem Bild sein. Etwa 350 Fans, der weitaus größere Teil weiblichen Geschlechts und vom Alter her in der unteren Liga, warten Sonntagabend auf Matthias Schweighöfer. Zum zweiten Mal in diesem Jahr ist der erfolgreiche Schauspieler zu einer seiner Filmpremieren im UCI zu Gast. Seine Lieblingsstadt, sagt er im Saal vor dem Publikum. Man muss es nicht glauben, aber es klingt nett aus dem Mund des jungen Mannes, von dem man eben ein Autogramm ergattert hat.

„Ich mache, was die Agentur vorschlägt“, sagt Schweighöfer später nüchtern im Interview, und es passt irgendwie zu seiner ganzen Art. Er ist ein Macher, er spielt gern, er arbeitet. Man muss nicht vorher alles durchdenken, sagt er. Während er spricht, abseits der vielen Handyblitze, entspannt sich sein Gesicht, endlich, die Lippen müssen nicht mehr lächeln. Das tue manchmal schon weh bei so einer Tour, bis zu drei Kinos am Tag stehen im Programm. Er habe manchmal schon Sehstörungen von den vielen Blitzen. Aber er tut es eben doch, geht zu seinen Fans. Zwanzig Minuten schiebt er sich durch das Spalier, junge Männer müssen ihre Freundinnen mit dem Gast ablichten.

Die Tour ist mit dem Auftritt in Potsdam zu Ende, und ein bisschen sieht man es ihm an. Im dunkelblauen Troyer und weißen Sneakers, nicht als seine Filmrolle Alexandra, ist er gekommen.

Das sei schon anstrengend gewesen, zwölf Stunden drei Monate lang jeden Drehtag als Frau. Aber nein, er habe keine neuen Erkenntnisse über das andere Geschlecht gewonnen und auch weiterhin das Männerklo benutzt.

Die Müdigkeit nach einem vollgepacktem Jahr lässt ihn manchmal fast so alt aussehen, wie er tatsächlich ist, kein Teenie mehr, sondern 30-jähriger Vater einer dreijährigen Tochter. Er freut sich auf Weihnachten, auf die Familie. Pläne für 2012 hat er natürlich schon längst, es geht weiter mit dem Beziehungsthema. Nach „What a Man“ und „RubbeldieKatz“, Drehbuch Anika Decker und Detlev Buck, kommt „Schlussmacher“. „In der Schweiz haben die Agenturen, die für dich die Beziehung beenden“, sagt er, „Ehrlich!“ Ob er den Agenten oder eine andere Rolle spielen wird, das stehe noch nicht fest. Aber die Haare werden schon wieder länger, die blonden Jünglingslocken liegen etwas wirr, und man erinnert sich, dass er in den letzten Jahren auch als Schiller oder der Rote Baron gepunktet hat, nicht nur in der Komödie. Die kommt beim jungen Publikum gut an, ein bisschen vorhersehbar natürlich, das Thema, wie die Kritiker jetzt schon anmerken, nicht neu, aber durchaus anständig umgesetzt. Schweighöfer ist am besten in den Kleinigkeiten. Wenn sein Mund so zuckt, wie nur er es kann, wenn er zarte Berührungen andeutet, mit spezieller Gestik und Mimik überrascht. Und ja, man muss es neidlos anerkennen, dass sich dieser Kerl so mir nichts dir nichts in zwei Stunden Maske in eine „hübsche Frau“, wie Kollegen und Freunde anerkennen mussten, verwandeln kann, die neben Filmpartnerin Alexandra Maria Lara durchaus besteht. „Die Pumps mit zehn Zentimeter Absätzen sind spanische Maßarbeit, kann ich nur empfehlen“, verrät er, und eine Laufmasche in der Feinstrumpfhose hatte er nie.

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