Landeshauptstadt: Wichtige Grenzen überschritten Forscher: Umsichtiges Handeln notwendig
Potsdam - Wissenschaftler des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) haben zusammen mit internationalen Kollegen herausgefunden, dass wichtige planetare Grenzen durch den Einfluss des Menschen bereits überschritten worden sind. In einer aktuellen Stellungnahme sprechen sie davon, dass vier von neun solcher Grenzen bereits passiert sind.
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Potsdam - Wissenschaftler des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) haben zusammen mit internationalen Kollegen herausgefunden, dass wichtige planetare Grenzen durch den Einfluss des Menschen bereits überschritten worden sind. In einer aktuellen Stellungnahme sprechen sie davon, dass vier von neun solcher Grenzen bereits passiert sind. Die Grenzbereiche Klimawandel, Biodiversität, Landnutzung und biogeochemische Abläufe sind demnach überschritten. Gerade die Grenzen beim Klimawandel und der Artenvielfalt seien aber von entscheidender Bedeutung, gibt das Team zu bedenken. Die Forscher werden ihre Ergebnisse beim World Economic Forum in Davos vorstellen (21. – 25. Januar).
Das wissenschaftliche Konzept der planetaren Grenzen hat neun globale Prioritäten im Hinblick auf menschgemachte Umweltänderungen identifiziert. Das Überschreiten dieser Grenzen erhöhe das Risiko, dass der Einfluss des Menschen die Erde weniger lebensfreundlich macht. Zudem würde die Armutsbekämpfung beeinträchtigt und das menschliche Wohlergehen könnte sich in vielen Regionen der Welt verschlechtern – auch in den reicheren.
„Die Herausforderungen für die Gesellschaft, innerhalb der verschiedenen planetaren Grenzen zu bleiben, erfordert umsichtiges Handeln“, so Co-Autor Dieter Gerten vom PIK. Schutzmaßnahmen für einen Bereich könnten negative Folgen für einen anderen haben. „Würde zum Beispiel die Bewässerung in der Landwirtschaft verringert, um die Grenze für den Wasserverbrauch einzuhalten, könnte das im Gegenzug bedeuten, dass mehr Flächen in Ackerland umgewandelt werden müssen – was zum weiteren Überschreiten der planetaren Grenze für Landnutzungsänderungen führen würde“, erklärte Gerten. Die Forscher nennen aber auch Gegenmaßnahmen: „Helfen können hier Methoden zur effizienteren Wassernutzung in der Landwirtschaft, um mit weniger Wasser auf gleicher Fläche womöglich mehr Nahrungsmittel für die Weltbevölkerung zu erzeugen.“
Das Ziel, die Erderwärmung auf zwei Grad über vorindustriellem Niveau zu begrenzen, sei nicht nur notwendig, sondern auch ein Mindestziel zur weltweiten Klimastabilisierung. Auch wenn das Ziel erfolgreich eingehalten werde, würden große Risiken für Gesellschaften der Welt drohen. Jan Kixmüller
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