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Mitmach-Museum für Kinder erhält Privatspende von 100 000 Euro / Verein „Stiftung Exploratorium“ in Gründung
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Mitmach-Museum für Kinder erhält Privatspende von 100 000 Euro / Verein „Stiftung Exploratorium“ in Gründung Von Mandy Schneider Begeisterte Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren tummeln sich auf einer etwa 1500 Quadratmeter großen Fläche und versuchen sich an rund 100 Experimenten zum Mitmachen. So oder ähnlich stellen sich die Gründer des Potsdamer Exploratoriums die Zukunft in ihrem wissenschaftlichen Mitmach-Museum vor, in dem Kinder die wissenschaftlich-technische Lebensweise ausprobieren und erfahren sollen. Nun sind die Gründungsmitglieder des Exploratoriums Elizabeth Prommer, Ulrich Hienzsch und Axel Werner ihrem Traum einen wesentlichen Schritt näher gerückt. Denn kürzlich erhielten die Wissenschaftler eine private Spende von 100 000 Euro, mit der sie ihr Projekt weiter vorantreiben können. Auch werde in diesem Monat der Verein „Stiftung Exploratorium“ gegründet, so der Informatiker Dr. Ulrich Hienzsch. Zunächst sei aber die Standortfrage zu klären. Dafür werde das Gründungsteam in den nächsten Wochen zahlreiche Gebäude um den Potsdamer Hauptbahnhof besichtigen. „Wir können uns das Museum im Gebäude des Hauptbahnhofs oder aber in einem der leer stehenden umliegenden Gebäude, wie der alten Brauerei oder einer ehemaligen Halle der Deutschen Bahn vorstellen. Bei den alten Gebäuden müssen wir natürlich die Kosten der Sanierung in der Planung berücksichtigen“, erklärt Hienzsch. Bis Herbst 2004 solle dann über den endgültigen Standort des Exploratoriums entschieden werden. Auch die Finanzierung werde bis dahin geklärt sein. „Wir wollen uns ausschließlich aus Spendengeldern von Firmen und Privatleuten finanzieren.“ Zuversichtlich erklärt der Wissenschaftler weiter, dass für die Jahre 2005 und 2006 dann die Fertigstellung der Räumlichkeiten und Experimente geplant sei. Nach der Eröffnung zu Beginn des Jahres 2007 werde sich das Museum mit schätzungsweise 100 000 Besuchern jährlich und drei bis fünf Euro Eintritt pro Person selbst finanzieren. Zehn Mitarbeiter sollen in dem Museum beschäftigt werden. „Die sollen aber mehr als nur Museumswächter sein“, schwärmt Hienzsch. „Die Beschäftigten werden Fachleute sein und den kleinen Besuchern alle Fragen beantworten und natürlich bei den Experimenten behilflich sein.“ Im Exploratorium wird es viel auszuprobieren geben. So ist ein Energiefahrrad geplant auf dem mit Muskelkraft alle Arten von Strom erzeugt werden können. Wer kräftig in die Pedale tritt bringt eine Glühlampe zum Leuchten oder setzt einen Ventilator in Gang. Aber es werden nicht nur klassische Versuche geboten. Die Gründer wollen auch über aktuelle Techniken aufklären, wie beispielsweise den Lügendetektor oder die Datenkompression. Von diesen Methoden wüssten viele Erwachsene nicht einmal wie sie funktionieren. „Um auch Schüler höherer Schulen in das Exploratorium zu locken, planen wir ein Schülerlabor in dem die Schüler lernen wie beispielsweise eine Biosolarzelle funktioniert.“ Das Mitmach-Museum soll für alle Altersgruppen etwas bieten, resümiert Hienzsch. Der Wissenschaftler räumt ein, dass die bisher geplanten Experimente stark auf den technischen Bereich ausgelegt sind. Aber durch die Zusammenarbeit mit den hier in Potsdam ansässigen Instituten sollen weitere Experimente entwickelt werden, die dann auch die Chemie und Biologie mit einbeziehen. Bei dem Projekt, der Kontaktaufnahme zu Instituten und der Lokalpolitik erhalten die Wissenschaftler Unterstützung von der SPD-Bundestagsabgeordneten Andrea Wicklein. Sie habe die Idee des Mitmach-Museums positiv aufgenommen. Überschneidungen mit dem geplanten Science Center sehen weder die Initiatoren noch die Abgeordnete. Die Grundidee des geplanten Science Centers in Potsdam ist die Präsentation der spezifischen Forschungseinrichtungen in Potsdam. „Wir planen hingegen vor allem eine auf Vorschulkinder und Grundschüler ausgerichtete Einrichtung“, so Hienzsch. Die Idee für das Mitmach-Museum hatten die Gründungsmitglieder schon vor einigen Jahren. In anderen deutschen Städten gibt es bereits Exploratorien. Durch diese inspiriert kam ihnen die Idee am Wissenschaftsstandort Potsdam ebenso ein Museum zu gründen. Das Wichtige sei, dass den Vorschulkindern und Grundschülern wissenschaftliche Erkenntnisse spielerisch näher gebracht werden. Angesichts der PISA-Studie, in der die deutschen Schüler in den naturwissenschaftlichen Fächern im Mittel schlechter als der internationale Durchschnitt abschnitten, sei es notwendig das Interesse und das Verständnis für die Naturwissenschaften schon bei Kleinkindern zu wecken, betonen die Initiatoren des Potsdamer Exploratoriums.
Mandy Schneider
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