ENTEROBAKTERIEN: Wie gefährlich sind die Keime aus dem Darm?
Unter den Oberbegriff Enterobakterien fallen verschiedene Bakterienarten, die hauptsächlich im Darm von Mensch und Tier vorkommen. Sie sind stäbchenförmig, beweglich und etwa einen bis fünf Mikrometer klein.
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Unter den Oberbegriff Enterobakterien fallen verschiedene Bakterienarten, die hauptsächlich im Darm von Mensch und Tier vorkommen. Sie sind stäbchenförmig, beweglich und etwa einen bis fünf Mikrometer klein. Mitunter bleiben sie an den Händen haften, wenn man sie sich nach dem Toilettenbesuch nicht wäscht. Die meisten sind in geringer Anzahl für gesunde Menschen ungefährlich. Bei kranken Menschen, bei denen das Immunsystem geschwächt ist, und auch bei Neugeborenen können die Bakterien jedoch Darminfektionen und Krankheiten auslösen, die unter Umständen auch tödlich enden können. So sind vor zwei Jahren am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin in der Mainzer Uni-Klinik zwei Neugeborene an Infusionen gestorben, die mit Enterobakterien verseucht waren, was auf Hygienemängel im Krankenhaus oder bei der Herstellung der Infusion hinweist. Je nach Bakterienart können die Keime Fieber, Durchfall, schwachen Blutdruck, Harnwegsinfektionen, Lungenentzündungen bis hin zur Blutvergiftung auslösen. Auch Erkrankungen wie Pest, Typhus oder Ruhr werden auf Enterobakterien zurückgeführt. Tritt der Keim gehäuft auf, müssen Krankenhäuser in Deutschland das an das Robert-Koch-Institut melden, die zentrale Einrichtung der Bundesregierung auf dem Gebiet der Krankheitsüberwachung. Dort beschäftigen vor allem die resistenten Fassungen der Keime die Forscher. PNN
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