STREITPUNKT: Wie viele Lehrer braucht das Land?
Lehrermangel in Brandenburg? Das Bundesland ist rein statistisch betrachtet bislang in einer komfortablen Lage: Es gibt einen Lehrerüberhang.
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Lehrermangel in Brandenburg? Das Bundesland ist rein statistisch betrachtet bislang in einer komfortablen Lage: Es gibt einen Lehrerüberhang. Daher seien die derzeitigen Abwerbeversuche und Anzeigenkampagnen anderer Bundesländer laut Ministeriumssprecher Stephan Breiding keine Gefahr. Beginnend in vier Jahren gehen jedoch viele Pädagogen des Landes in den Ruhestand oder Rente. Dann werden auch in Brandenburg jährlich etwa 1000 neue Lehrer benötigt. Regierung und Opposition streiten derzeit über Lehrer: Wie viele braucht das Land? Wie viele sollten überhaupt eingestellt werden? Alle Seiten beziehen sich auf das sogenannte Schulressourcenkonzept, das im Jahr 2002 aufgestellt und 2007 überarbeitet wurde. Was sagt die SPD? Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) hat angekündigt, dass nach dem Willen der SPD in der nächsten Legislaturperiode (2009 bis 2014) 500 zusätzliche Lehrer eingestellt werden sollen. Die SPD und das Bildungsministerium beziehen sich auf das Schulressourcenkonzept und rechnen vor: 2010/11 sollten demnach 225 Lehrer eingestellt werden, 2011/12 weitere 250 und 2012/13 nochmals 300. Das Jahr 2009/10 zählt das Ministerium nicht mit, da diese Stellen bereits ausfinanziert seien. Also: Für die Zeit von 2010/11 bis 2012/13 ergäbe sich damit eine Summe von 775 Lehrern. Diese Zahl will die SPD nun um 475 – von Platzeck großzügig auf 500 aufgerundet – auf 1250 aufstocken. Was sagt die Linke? „Mogelpackung“ rufen oppositionelle Linke und die Lehrergewerkschaft. Keineswegs sei das Jahr 2009/10 ausfinanziert, also muss es mitgerechnet werden. Und wo bleibt das Jahr 2013/14, das ebenso zur Legislaturperiode gehört? Außerdem dürfe nicht nur die reine Zahl der geplanten Neueinstellungen betrachtet werden. Vielmehr müssten auch befristete Zugänge eingerechnet werden. Also müsse die Rechnung lauten: Für die Schuljahre 2009/10 waren im Ressourcenkonzept jeweils 325 Neueinstellungen geplant, für 2011/12 rund 350, für 2012/13 weitere 400 und für 2013/14 etwa 350. Macht zusammen 1750. dpa/kla
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