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Maskenmann am Ball. Sergej Evljuskin (links) spielte nach seinem Nasenbeinbruch, den er im Landespokalspiel bei Optik Rathenow erlitten hatte, am Samstag gegen Stuttgart II mit einem Gesichtsschutz, konnte die 1:4-Niederlage aber auch nicht verhindern.

© Manfred Thomas

SV Babelsberg 03: Wieder im Tabellenkeller

Fußball-Drittligist SV Babelsberg 03 ist nach dem 1:4 daheim gegen den VfB Stuttgart II stark abstiegsbedroht

Stand:

Wie gewonnen, so zerronnen. Mit dem 2:1-Sieg am 1. April bei Werder Bremen II war der SV Babelsberg 03 aus dem Tabellenkeller der 3. Fußball-Liga geklettert, mit dem 1:4 (0:2) am Ostersamstag daheim gegen den VfB Stuttgart II rutschte er wieder auf Tabellenplatz 18 und ist damit stark abstiegsbedroht. Durch Soufian Benyamina (42.), Alexander Riemann (44.), Manuel Janzer (49.) und Antonio Rüdiger (71.) lagen die Schwaben schon 4:0 in Führung, ehe Markus MüllerBabelsbergs erstes Tor in diesem Kalenderjahr vor heimischer Kulisse gelang (78.).

Ein schwacher Trost. Nulldrei hat bei fünf noch ausstehenden Spieltagen zwar nur das schlechtere Torverhältnis (-15) gegenüber Rot-Weiß Oberhausen auf Rang 17 (-7), aber am heutigen Dienstag beim Tabellenelften VfL Osnabrück und am kommenden Samstag daheim gegen den auf Platz zwei stehenden VfR Aalen fast unlösbar erscheinende Aufgaben vor der Brust, ehe Endspiele um den Klassenerhalt beim SV Darmstadt 98 (14.), daheim gegen Arminia Bielefeld (16.) und zum Abschluss bei Wehen Wiesbaden (15.) folgen. „Wir haben uns das selbst eingebrockt und müssen da jetzt selbst rauskommen. Wir müssen kämpfen, fighten und alles geben. Das habe ich heute in der zweiten Halbzeit vermisst“, erklärte Cheftrainer Dietmar Demuth.

Dabei sah es vor 1420 Zuschauern fast die gesamte erste Halbzeit nicht nach einem solchen Debakel für Nulldrei aus. Babelsberg bestimmte 40 Minuten das Spielgeschehen, bekam das Leder aber nicht ins gegnerische Netz. VfB-Schlussmann André Weis entschärfte Kopfbälle Dominik Stroh-Engels (4.) und Markus Müllers (10.) sowie einen viel zu laschen Schuss von Christian Groß (22.), erst danach gab es durch Soufian Benyamina Stuttgarts ersten Schuss Richtung SVB-Kasten, den Marian Unger problemlos hielt (30.). Dann aber lief Unger bei einem VfB-Befreiungsschlag weit aus dem eigenen Strafraum, um gegen Benyamina zu retten, der jüngere Bruder des einstigen SVB-Kickers Karim Benyamina war schneller, umspielte den Kicker und schob den Ball ins leere Tor. Und nur zwei Minuten später köpfte Alexander Riemann nach Benyaminas Zuspiel zum 0:2 ein.

„In der Pause hatte ich noch Hoffnung. Da hab ich den Männern in der Kabine gesagt: Kopf hoch, hier geht noch was“, erzählte Demuth, der für Halbzeit zwei Nicolas Hebisch für den indisponierten Groß brachte. Doch alle Hoffnung zerbrach, als schon kurz nach Wiederanpfiff Babelsbergs Abwehr schlief, Raphael Holzhauser das Leder zu Manuel Janzer schob und der unbedrängt traf. Der VfB II hatte nun deutlich Oberwasser, Nulldrei präsentierte sich verunsichert. Nach Antonio Rüdigers 0:4 per Kopf aus zwei Metern wanderten die ersten Babelsberger Zuschauer ab. Sie sahen nicht mehr zwei sehenswerte, aber von Weis vereitelte Schussversuche des eingewechselten Dennis Lemke (74., 90.+1) sowie Müllers Ehrentor, der aus halblinker Position traf. Nach dem Abpfiff lief die Mannschaft diesmal nicht zur Nordkurve, weil die Fans dort den Stuttgartern zugejubelt hatten. „Das war sehr verletzend für uns“, so Anton Makarenko später.

„Wir haben jetzt keine Zeit, groß nachzudenken und dürfen uns nicht gegenseitig zerfleischen, sondern müssen uns aufraffen“, meinte Markus Müller nach dem Abpfiff. „Am Dienstag spielen wir in Osnabrück vor 10 000 Zuschauern, da dürfen wir uns nicht noch einmal so präsentieren. Osnabrück marschiert auch nach einem 4:0 weiter. Wir müssen den Arsch hochkriegen und uns an den ersten 40 Minuten von heute orientieren.“ Und Florian Grossert meinte: „Ich bin froh, dass wir am Dienstag schon wieder spielen. Und ich bin fest davon überzeugt, dass wir den Klassenerhalt noch schaffen.“

Das erhofft sich auch Dietmar Demuth, der gestern Mittag mit seiner Mannschaft nach Osnabrück reiste und mahnte: „Nur mit hängenden Köpfen werden wir die Klasse nicht halten.“ Bis auf Daniel Zacher, Lennart Hartmann (beide Sprunggelenk), Julian Prochnow (familiäre Grün- de), Amaechi Igwe (Rücken) und Kofi Schulz (Innenband) steht der komplette Kader zur Verfügung.

Babelsberg: Unger; Nelson, Grossert, Surma, Rudolph; Prochnow, Evljuskin (77. Civa); Groß (46. Hebisch), Stroh-Engel (69. Lemke), Makarenko; Müller.

VfB Stuttgart II: Weis; Vecchione, Geyer, Rüdiger, Hertner; Khedira (89. Röcker), Rathgeb; Riemann, Holzhauser, Janzer (82. Stöger); Benyamina (86. Hemlein).

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