Landeshauptstadt: Wieder mehr Zuzüge in die Landeshauptstadt
10000 neue Wohnungen werden bis 2015 in Potsdam benötigt
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10000 neue Wohnungen werden bis 2015 in Potsdam benötigt Von Henner Mallwitz „Potsdam unterscheidet sich nun einmal von sonstigen Regionen Brandenburgs, daher braucht es hier auch besondere Maßnahmen“, fordert Volker Härtig, Geschäftsführer des Entwicklungsträgers Bornstedter Feld, von Stadt und Land. Um dem nach Jahren endlich wieder gestiegenen Interesse an Potsdam als Wohnsitz entgegen zu kommen, sei es notwendig, Kredite günstig und unbürokratisch zu vergeben. Laut einer jetzt vorliegenden Wohnungsmarktanalyse, die vom Potsdamer Institut für soziale Stadtentwicklung erarbeitet wurde, erfreut sich die Landeshauptstadt wieder spürbaren Wachstums der Bevölkerung und der Haushaltszahl. Seit 1999 hat sich demnach die Bevölkerungsentwicklung stabilisiert – Potsdam wachse stetig. Während neue Prognosen des Landesamtes für Statistik bis zum Jahr 2020 von einem Bevölkerungsanstieg auf rund 150000 Einwohner – derzeit mehr als 130000 – ausgehen, sehen Studien im Auftrag des Entwicklungsträgers einen Wohnungsbaubedarf von 9000 bis 10000 Wohnungen bis zum Jahr 2015. „Der Handlungsbedarf ist offensichtlich“, so Härtig. „Diese sich eröffnenden Chancen zu nutzen, ist stadtwirtschaftlich von erheblichem Interesse.“ Dabei seien die Perspektiven für den Potsdamer Norden trotz konjunkturell bedingter und nach wie vor schlechter immobilienwirtschaftlicher Rahmenbedingungen besser als noch vor einem Jahr befürchtet. Seinen Qualitätsvorsprung und seinen Imagevorteil als „kleine feine Stadt neben Berlin, in der zu wohnen schick ist“, müsse sich Potsdam durch eine nachhaltige Stadtentwicklung bewahren. Aus diesem Grund, so Härtig, müsse die Herausforderung des Wohnungsmarktes überlegt und engagiert aufgegriffen werden. „Ein Stadtentwicklungskonzept Wohnen, das diesen Namen verdient, sollte dringend erarbeitet werden.“ Der quantitative Schwerpunkt müsse dabei eher auf dem Mehrfamilienhausbau und Mietwohnungsbau liegen. Ziel sollte es sein, den hochwertigen Wohnungsbau in den Sanierungs- und Entwicklungsgebieten der Landeshauptstadt zu unterstützen, anstatt das Bauen auf der grünen Wiese, das die Zersiedelung fördere. Das Bornstedter Feld biete genügend Flächen und Planungen, mit denen man die vorhandenen Angebotslücken füllen könne: „4500 bis 5000 Wohneinheiten stehen hier als Potenzial, also die Hälfte von dem, was Potsdam bis 2015 braucht.“ Inzwischen überwiegen die Zuzüge nach Potsdam: Seit 1998 zogen mehr als 15000 Leute in die Landeshauptstadt. Potsdam ist zudem die einzig kreisfreie Stadt im Land Brandenburg, die Zuzüge von Familien verzeichnen könne. Und das, obwohl hier die Miete mit Quadratmeterpreisen von bis zu elf Euro höher sei als in Berlin.
Henner Mallwitz
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