Sport: Wiedersehen mit ehemaligen WeggefährtenTimo Lange mit Hansas Amateuren beim SVB

Äußere Umstände verlangen im Fußball nicht selten schnelles Handeln. Timo Lange hat mit diesem Fakt vor einigen Wochen erst seine ganz persönliche Erfahrung gemacht. Als beim FC Hansa Rostock der bisherige Amateurtrainer Stefan Böger seinen noch ein Jahr gültigen Vertrag kündigte und zum VfB Lübeck wechselte, schlug dem 36-Jährigen die Stunde. Lange, der für die Norddeutschen insgesamt elf Jahre im Lizenzbereich aktiv war und es in dieser Zeit auf insgesamt 165 Einsätze in der 1. Bundesliga brachte, ließ sich nicht lange bitten und wurde Bögers Nachfolger. „Der Vorstand hatte nach einer internen Lösung gesucht, wir sind uns schnell einig geworden“, sagt er und läßt durchblicken, dass er mit seinem momentanen Dasein hochzufrieden ist. Hansa Rostocks Amateure, am kommenden Sonntag beim SV Babelsberg 03 zu Gast, werden in absehbarer Zukunft keinen ernsthaften Aufstiegsversuch in die Fußball-Regionalliga unternehmen. Die Erinnerung an den sofortigen Wiederabstieg in der Spielzeit 1997/98 hängt den Norddeutschen immer noch an. Ganze 20 Punkte holte man in 34 Spielen. Zurück blieb die Erkenntnis, dass die teils gerade der A-Jugend entwachsenen Talente spielerisch meist mithalten konnten, jedoch nicht robust genug auftraten. Seither spart man sich das Geld für lange Reisen und Übernachtungen. Hansa ergänzt seine Amateure seither mit Zugängen aus Berlin und Hamburg und begnügt sich mit dem sportlichen Dasein im Bereich des Nordostfußballs. „Dort kommen wir bestens zurecht, können ohne Druck arbeiten und vielleicht einmal wieder einen Spieler für unser Bundesliga-Aufgebot ausbilden“, befindet Timo Lange, der noch vor Wochen nicht sicher war, ob er denn mit den Seinen optimal in die Saison zu starten vermag. Mit Siegen bei den Reinickendorfer Füchsen (1:0) und gegen Optik Rathenow (2:0) gelang dies. Was am Sonntag passiert, wenn die Hansa-Talente beim SVB gastieren (14 Uhr, Karl-Liebknecht-Stadion), läßt Lange mit Gelassenheit auf sich zukommen. Mit Björn Laars und Enrico Röver trifft er ehemalige Weggefährten. SVB-Trainer Peter Ränke und dessen Vorstellungen von erfolgreichem Fußball sind ihm vertraut. Und wohl auch das Wissen um die ungleich größere Drucksituation, mit der sich sein Babelsberger Kollege arrangieren muss. T.G.