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Ausgezeichnet. Förster-Schüler freuen sich über den Titel.

© Manfred Thomas

Landeshauptstadt: Wiese statt Klassenzimmer

Sechs Potsdamer Schulen sind als „Umweltschule in Europa“ ausgezeichnet worden

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„Blütenduft gibt’s auch, juchhe / in der Schule Kirschallee!“ – Bei einer solchen Schulhymne ist es kein Wunder, dass auch die Karl-Förster-Grundschule gestern als eine von sechs Potsdamer Schulen mit dem Titel „Umweltschule in Europa“ 2011 ausgezeichnet wurde. Der Titel geht jedes Jahr an alle Schulen, die innerhalb eines Jahres ein selbstentwickeltes Konzept zum Thema Umwelt umsetzen konnten. Ebenfalls geschafft haben das die Grundschule am Priesterweg, die Waldstadt-Grundschule, die Grundschule am Humboldtring, die Käthe-Kollwitz-Oberschule und die Comenius-Schule.

Die Karl-Förster-Schule, mit rund 750 Kindern größte Grundschule Potsdams, erhält den Titel schon zum zehnten Mal. „Ich kann mich erinnern, wie ihr vor zehn Jahren hier euren Schulgarten aufgebaut habt“, sagte Annegret Gülker, Geschäftsführerin der Deutschen Gesellschaft für Umwelterziehung (DGU), zu Schülern und Lehrern bei der Übergabe der Urkunden für alle sechs Schulen in der Karl-Förster-Schule. Den diesjährigen Titel erlangten sie mit verschiedenen Aktionen, Exkursionen und Projekten durch alle Klassenstufen hindurch: Die dritten Klassen der Karl-Förster-Schule beschäftigten sich mit den Pflanzen und Tieren der Wiese und stellten sogar Salbei-Bonbons her. Die vierten Klassen hingegen besuchten die historische Mühle in Sanssouci und die Bäckerei Braune, um hautnah zu erfahren, wie aus Getreide Brot wird.

In der Käthe-Kollwitz-Oberschule schauten die Schüler in ihre eigenen Klassenräume und prüften, wo durch Steckerleisten Energie gespart werden konnte. Die Grundschule am Humboldtring widmete sich der Pflege von drei gepflanzten Hainbuchen und verglich selbstgekochtes Essen mit Fertiggerichten. In der Grundschule am Priesterweg entstanden unter anderem ein Natur-Memory-Spiel und ein Regenwurmlied. Mit der bislang zwölfmaligen Auszeichnung als „Umweltschule in Europa“ ist sie der Rekordhalter unter den Brandenburger Schulen.

Auch Potsdams Bildungsbeigeordnete Dr. Iris Jana Magdowski (CDU), die anlässlich der Verleihung ein Grußwort hielt, wies auf die Bedeutung von Umweltbildung hin: „Ich war vor einiger Zeit in einer anderen Schule, die sich ebenfalls sehr mit Umwelt und Natur beschäftigte. Wir zeigten den Kindern fünf Fotos mit Autos und fünf Fotos mit Singvögeln und spielten die dazugehörigen Vogelstimmen. Die Automarken zu erraten war für die meisten nicht so schwer, aber bei den Vögeln gab es wirklich Probleme; das fand ich schon ein bisschen erschreckend.“

An dem internationalen Projekt beteiligen sich weltweit über 21 000 Schulen aus 41 Staaten; in Deutschland machten mehr als 800 Schulen mit. Seit 1999 wird das Projekt durch den Fachbereich Bildung und Sport der Stadtverwaltung Potsdam unterstützt.Erik Wenk

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