Sport: Wildau profitiert von Bornims Abwehrfehlern
Tabellenführer der Landesklasse Mitte bestraft schwache Leistung der SG mit minimalen Aufwand
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Manchmal reicht im Fußball die kurze Zeit zwischen einem Elfmeterpfiff und dem Schuss vom Strafstoßpunkt für eine ganze Fahrt auf der Gefühlsachterbahn. So am vergangenen Samstag an der Golmer Chaussee bei der 2:3 (0:2)-Niederlage der SG Bornim gegen Landesklassen-Spitzenreiter Phönix Wildau.
1:3 lag die SG zurück, war deutlich unterlegen und hatte bis zur 72. Minute kein gutes Spiel gemacht, als Schiedsrichter Florian Gericke auf den Punkt zeigte. Und während auf der Wildauer Bank Trainer Ullrich Prüfke zu wüten begann, dass seine Elf die Minuten zuvor die Zügel schleifen ließ, machte sich in der Bornimer Coachingzone plötzlich Optimismus breit: „Wenn der reingeht, wackeln die“, orakelte Ralf Baierl. Und sein Kollege Dieter Ceranski rief bereits die verbleibende Spielzeit von 18 Minuten auf den Platz, in denen nach verwandeltem Strafstoß sogar noch der Ausgleich zu schaffen wäre.
Doch Wildaus Torhüter hielt den von Alex Flügel schwach geschossenen Elfmeter. Phönix-Coach Prüfke war wieder obenauf, das Bornimer Trainerduo winkte enttäuscht ab.
Die vertanene Chance war symptomatisch für das Bornimer Spiel: wenig Selbstvertrauen, schnell nach vorn geschlagene Bälle, kein Zusammenspiel. Die Wildauer brachten die langen Bornimer Bälle schnell wieder in deren Hälfte zurück. Und die Hausherren machten es dem Tabellenführer leicht, Tore zu erzielen. Alle drei Treffer waren das Resultat desolater Abwehrfehler. In der ersten Halbzeit sorgte nahezu jeder Ball, der den Weg in den Bornimer Strafraum kam, für Gefahr. Die Wildauer mussten gar nicht viel tun, als auf Fehler des Tabellenvierten zu warten oder durch überschaubaren Einsatz bei der Balleroberung ruhig ihr Spiel zu machen. Und im Sturm hatte sie ihren schnellen Kapitän Björn Müller, der nicht nur beim 2:0 die SG-Abwehr in Verlegenheit brachte.
Kurz nach der Halbzeitpause schien mit dem Wildauer Audbau der Führung auf 3:0 die Partie entschieden. Zwar hatten die Hausherren nun Chancen, scheiterten aber selbst aus drei Metern, als etwa Flügel über das Tor schoss. Von der Mittellinie hingegen flog in der 66. Minute ein Freistoß von Daniel Jung an Freund und Feind vorbei ins Tor. Erst in der ersten Minute der Nachspielzeit zeigten die Bornimer, dass sie Fußball spielen können: Eine schöne Kurzpassstafette mit finaler Hackentrickablage verwertete Flügel doch noch zum Anschlusstreffer. Und fast wäre in der fünfminütigen Nachspielzeit noch das 3:3 gefallen, als nach einer Ecke Koschan noch einmal zum Kopfball kam. Doch wäre das nicht verdient gewesen, zudem waren die Tickets für die Achterbahnfahrten bereits in der 72. Minute verbraucht worden. pek
Bornim: Lojek; Jung, Stier; Standke; Rohde, Jankowiak, Alex, C. Pietsch (65. Kaiser, F. Pietsch; Flügel, Koschan
Tore: 0:1 Babinowsky(10.), 0:2 Müller (17.), 0:3 Fahrenkrug (49.), 1:3 Jung (66.), 2:3 Flügel (90.+1)
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