Landeshauptstadt: Winterdienst für Potsdam wird teuer Warnung vor Glatteis / Sorge um Straßenschäden
Die verschneiten und eisigen Wintermonate 2010 werden den Stadthaushalt mit mindestens einer Million Euro mehr belasten als ursprünglich geplant. Wie die Stadtverwaltung gestern auf PNN-Anfrage mitteilte, sei für das Jahr 2010 mit insgesamt 35 Tagen kommunalem Winterdienst kalkuliert worden, was einem „Normalwinter“ entspreche.
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Die verschneiten und eisigen Wintermonate 2010 werden den Stadthaushalt mit mindestens einer Million Euro mehr belasten als ursprünglich geplant. Wie die Stadtverwaltung gestern auf PNN-Anfrage mitteilte, sei für das Jahr 2010 mit insgesamt 35 Tagen kommunalem Winterdienst kalkuliert worden, was einem „Normalwinter“ entspreche. Dafür seien 1,1 Millionen Euro eingeplant gewesen. In der Tat aber hätten Straßen und Wege an mehr als 90 Tagen winterdienstlich betreut werden müssen. Es sei so von einer Verdoppelung der finanziellen Aufwendungen auszugehen, sagte Stadtsprecherin Regina Thielemann – also von rund 2,2 Millionen Euro Kosten.
Beim Winterdienst für Potsdam geht es laut Stadtverwaltung um 380 Kilometer Fahrbahnen, 90 Kilometer Radwege und 160 000 Quadratmeter Flächen auf Brücken, Treppen und wichtigen Gehwegen. „Jeder Einsatz hier kostet circa 10 000 Euro“, so Thielemann. Bei Extremwetter seien auch mehrere Einsätze pro Tag möglich. Zusätzlich entstünden Kosten für Einsätze in Straßen ohne satzungsgemäßen Winterdienst sowie für Aktionen, bei denen Schneemassen verladen und von den Straßen abtransportiert werden.
Teuer dürfte der Winter auch hinsichtlich zu erwartender Straßenschäden werden. Nach dem eisigen Winter vor einem Jahr habe die Stadt die ursprünglich geplanten Kosten für die Schlaglochbeseitigung schon von 350 000 Euro auf 580 000 Euro aufstocken müssen. „Sollten sich in diesem Jahr wieder ähnliche Schäden wie 2010 einstellen, werden entsprechende Bedarfsanforderungen notwendig“, bestätigte Stadtsprecherin Thielemann, dass bereits mit einem Mehrbedarf gerechnet wird. Allerdings entstünden – auch ohne Frost und Eis – wegen des überalterten Potsdamer Straßennetzes sowieso das gesamte Jahr über permanent neue Schadstellen.
Unterdessen hat der Deutsche Wetterdienst für den heutigen Donnerstag eine amtliche Warnung vor Glatteis in Potsdam herausgegeben. Sie gilt bis 15 Uhr. Es seien Niederschläge zu erwarten, anfangs teils als Schnee, dann als Regen in Glatteis übergehend. Darauf hat sich gestern bereits die für den Winterdienst verantwortliche Stadtentsorgung (Step) vorbereitet, wie das Unternehmen mitteilte. Man wolle das zu erwartende Eis mit Salz und abstumpfenden Materialien „bekämpfen“, dafür stünden 85 Fahrzeuge bereit – unter anderem 59 Wagen für Gehwege. Daneben würde auch die Beseitigung von Schneehaufen an den Fahrbahnrändern fortgesetzt. In dem Zusammenhang appellierte die Step erneut an alle Autofahrer, die für die Arbeiten nötigen temporär geltenden Parkverbote „unbedingt“ einzuhalten. Solche für die Arbeiten nötigen Zonen, so die Step, würden ab 10. Januar auch in der Kottmeyerstraße, der Kunersdorfer Straße, Am Brunnen, der Drevesstraße, der Wollestraße, Zum Teufelssee und am Caputher Heuweg aufgestellt. Ob das dann noch nötig sein wird, ist aber unklar: Am Wochenende werden Temperaturen bis zu sieben Grad plus erwartet.Henri Kramer
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