Sport: „Wir können viele Ideen mitnehmen“
Luzerner Ruderclubs sammelten wertvolle Erkenntnisse bei der Potsdamer Ruder-Gesellschaft
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Luzerner Ruderclubs sammelten wertvolle Erkenntnisse bei der Potsdamer Ruder-Gesellschaft Von Michael Meyer Daheim auf dem Rotsee hat Heinz Schaller die Potsdamer Ruder-Asse schon bestaunt: „Da habe ich Kathrin Boron und die Kowalski-Zwillinge erlebt, auch ihre Trainerin Jutta Lau.“ Am Wochenende nun weilte der Präsident des Ruder-Clubs Reuss – der auch Mitglied des die Rotseerennen organisierenden Regattavereins Luzern ist und 2001 zum WM-Orgteam in Luzern gehörte – mit der Spitze seines Vereins erstmals am Potsdamer Seekrug. Ebenso wie die Führung des See-Clubs Luzern mit Präsident Stefan Lötsche an der Spitze. Hauptziel der Schweizer Ruderer war die Vorbereitung eines 2004 beginnenden Jugendaustauschs zwischen den Eidgenossen und der Potsdamer Ruder-Gesellschaft (PNN berichteten). Darüber hinaus guckten sich die Luzerner nicht nur Sehenswürdigkeiten der Stadt und die Schlössernacht an, sondern auch ganz genau, wie in Potsdam Weltmeister gemacht werden. „Wir können viele Ideen mitnehmen“, bilanzierte Stefan Lötsche, der als Architekt vor allem vom Umfeld der Athleten beeindruckt war, die Besichtung des Luftschiffhafens und Seekrugs. „Mich beeindruckte vor allem die Zweckmäßigkeit hier, wie viel mit einfachen Mitteln – ohne großen architektonischen Schnickschnack – erreicht werden kann. Im Einfachen liegt die Prise“, so der 36-jährige Chef des 1881 gegründeten und 542 Mitglieder zählenden See-Clubs. „Der Olympiastützpunkt hier ist super. Phantastisch, was da aufgezogen wurde. Hut ab!“ Olympiastützpunkt-Chef Andreas Hoeppner und PRG-Vorsitzender Peter Langbehn als Begleiter der Schweizer hörten dies gern. Heinz Schaller lobte außerdem „die Gastfreundschaft hier und die Pflege der Kameradschaft, das ist beispielhaft“. Obwohl sein 1904 gegründeter 250-köpfiger RC Reuss mit Carolina Lüthi die Schweizer Einer-Ruderin bei den diesjährigen WM in Mailand stellt, sieht der 46-jährige Ex-Spitzenruderer mit drei WM-Teilnahmen grundlegende Unterschiede: „Bei uns in der Schweiz läuft im Sport viel über den Zufallsgedanken. Solche systematische Suche und Förderung der Talente wie hier fehlt. Wir liegen 20 Jahre hinter all dem, was hier in Potsdam gemacht wird.“ Vom Jugendaustausch erhofft sich Schaller, dass die jungen Luzerner an der Havel „selbst miterleben, welche Knochenarbeit auch Frauen wie Kathrin Boron leisten müssen, um Weltspitze zu sein“.
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