Sport: „Wir müssen besser treffen“
Thomas Leek, Trainer des SV Babelsberg 03 II, zur beendeten Saison in der Fußball-Brandenburgliga und zu Vorhaben im kommenden Spieljahr
Stand:
Als Tabellen-Neunter beendete die zweite Mannschaft des SV Babelsberg 03 die diesjährige Saison in der Fußball- Brandenburgliga. Trainer der Nulldrei- Reserve ist seit 2001 Thomas Leek.
Im vergangenen Jahr wurde der SVB II Fünfter der Landesmeisterschaft – können Sie daher diesmal mit Platz neun zufrieden sein?
Bei der Leistungsdichte der Mannschaften geht das in Ordnung. Mit drei, vier Punkten mehr wären wir Sechster gewesen. Wir hatten eine schwere Saison, da sich die Mannschaft im vergangenen Sommer erneut verjüngt hatte. Insofern sind wir nicht unzufrieden.
Mit nur 40 erzielten Toren hatte Ihre Mannschaft die drittschlechteste Bilanz aller Brandenburgligisten
Hätten wir auch nur so viele Torchancen gehabt, wäre ich mit dieser Anzahl sehr unzufrieden. Aber wir hatten hundert oder noch mehr klare Torchancen und müssen vor allem daran arbeiten, die letztlich auch zu nutzen. Das war unser Hauptmanko.
Die zweite Mannschaft des SVB hatte also die gleichen Sorgen wie die erste?
Ja, das zeigten auch die letzten Spiele noch einmal. Wir haben die Spiele überlegen gestaltet und hatten Chancen für zwei, drei Spiele, kamen aber auf nur wenige Tore. Wir müssen besser treffen.
Über welche Partien in der zurückliegenden Saison haben Sie sich am meisten gefreut?
Über 50 Minuten zuletzt bei den Prignitzer Kuckuck Kickers, wo wir 5:2 gewannen, und über 85 Minuten unseres Heimspiels gegen den SV Falkensee-Finkenkrug, obwohl wir da am Ende 2:3 verloren. Außerdem haben wir die sehr kompakte Mannschaft des BSV Guben-Nord in der Rückrunde zu Hause mit 1:0 geschlagen und der SG Blau-Gelb Laubsdorf – die für mich in der nächsten Saison angesichts ihrer Infrastruktur und ihres Geldes zu den Favoriten zählt – zu Hause ein 0:0 abgerungen, wobei wir klarste Torchancen hatten und die gar keine. Es gab schon einige Spiele, die uns sehr erfreut haben.
Gab es auch eine Begegnung, über die Sie sich besonders geärgert haben?
Sicherlich. Das 1:2 bei Eintracht Ortrand und davor das 0:3 zu Hause gegen Eberswalde waren Spiele, die wir uns ganz anders vorgestellt hatten.
Ihre Mannschaft gilt als Ausbildungsteam des Regionalligisten SVB. Gab es denn einen Spieler, der sich in der vergangenen Saison besonders gut entwickelte?
Das gilt für eine ganze Reihe der jungen Spieler, die vor Saisonbeginn zu uns hoch kamen. Ob nun beispielsweise in der Abwehr Erhan Gündüz, im Mittelfeld Fabian Lenz oder im Angriff Tobias Francisco und auch Daniel Feller, der nach einem halben Jahr in der ersten Mannschaft wieder zu uns zurückkehrte – sie haben ihre Sache schon recht ordentlich gemacht. Das ist aber erst ein Anfang. Wenn sie in die Regionalliga wollen, müssen sie alle noch eine Schippe raufpacken.
Wem aus Ihrer Truppe trauen Sie denn am ehesten den Sprung in die erste Mannschaft zu?
Vier, fünf hätten das Zeug dazu, wenn sie sich noch ein Jahr lang ordentlich entwickeln. Dazu zählen sicher Tobias Francisco, der noch viel lernen muss, aber auch ein Daniel Feller wegen seines Tempos und Max Schmidt wegen seiner Spielintelligenz, der aber im Männerbereich körperlich noch zulegen muss.
Wer außer den aussortierten Spielern des Regionalliga-Kaders hat jetzt zum Saisonende Ihre Mannschaft noch verlassen?
Alexander Busch, der zum Werderaner FC geht. Ansonsten haben wir nur solche Fälle wie Felix Thoß, der jetzt ein Jahr nach Australien geht, und Marian Wilhelm, der ein Jahr nach England geht. In der Winterpause hatten wir ja schon den Abgang David Trunschkes für ein halbes Jahr nach England. Mal sehen, ob er jetzt zurückkommt.
Können Sie schon Neuzugänge für die kommende Saison vermelden?
Aus Henningsdorf kommt Falko König, ein 25-jähriger Mittelfeldspieler, der in Potsdam wohnt und früher mit Sebastian Lozanski in der Landesauswahl spielte. Und von Stahl Brandenburg kommt mit Felix Nachtigall ein weiterer Mittelfeldmann, der schon seine Erfahrungen im Männerbereich gesammelt hat und nun zeigen muss, ob er das Zeug dazu hat, auch mal in die erste Mannschaft zu kommen. Außerdem rückt aus unserer A-Jugend Defensivspieler Nick Buchsteiner hoch, der schon ein paar Spiele für uns machte und ein hoffnungsvoller Kandidat ist. Mal abwarten, wie er sich in seinem ersten Jahr bei den Männern macht.
Welche Ziele verfolgt Thomas Leek mit seiner Mannschaft im kommenden Spieljahr?
Dann gibt es – anders als in dieser Saison – wieder zwei echte Absteiger, außerdem steigen mit Union Fürstenwalde und TuS Sachsenhausen zwei starke Mannschaften auf. Nachdem wir in diesem Jahr zeigten, dass wir praktisch mit allen Gegnern mithalten können, sollten wir eigentlich mit dem Abstieg nichts zu tun haben – wenn wir das mit dem Toreschießen noch deutlich verbessern. Unser Ziel ist es, so früh wie möglich den Abstiegskampf abhaken zu können, um unsere Spieler wirklich entwickeln und vielleicht auch schon frühzeitig A-Jugendliche mit einbauen zu können, die bei uns eine Perspektive erkennen sollen.
Eine konkrete Platzierung haben Sie nicht im Blick?
Wir wollen schon nicht schlechter als in dieser Saison abschneiden, also einen einstelligen Tabellenplatz. Wichtiger aber ist, dass jeder Spieler in seiner Entwicklung einen weiteren Schritt nach vorn macht. Wenn das gelingt, kommen auch die Erfolge.
Wann startet Ihre Mannschaft die Vorbereitung für die neue Saison?
Trainingsbeginn ist am 10. Juli.
Das Interview führte Michael Meyer.
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