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Sport: „Wir treffen hier bisher einfach nicht“

Potsdams Stürmerin Conny Pohlers will heute mit der DFB-Elf in China gegen England siegen

Stand:

Seit einer Woche weilen Sie mit Frauenfußball-Weltmeister Deutschland zum Vier- Nationen-Turnier im chinesischen Guangzhou, wo am Dienstag das letzte Spiel gegen England auf dem Programm steht. Wie geht es Ihnen dort, Frau Pohlers?

Super, nachdem ich heute erstmals wieder deutsches Essen genießen konnte. Wir waren in einem deutschen Restaurant und haben uns da die Bäuche vollgeschlagen. Ich selbst habe mir Schweinefilet mit Kartoffelbrei und Champignon- Rahmsoße schmecken lassen.

Sie sind also noch nicht verhungert? Im Fernsehen war zu sehen, dass Sie beispielsweise über Schlange, Hund oder Katze als Speise nicht sehr erbaut waren.

Das stimmt. Das Essen ist mitunter schwer zu identifizieren. Aber wir vertrauen den Leuten hier, und bisher ist noch niemand krank geworden. Zumal wir uns ab und zu Pizza als Abwechslung bestellen können.

Ist Ihr sportlicher Hunger in Guangzhou bisher gestillt worden?

Ja, da ich am Sonntag gegen China auflaufen durfte. Ich freue mich immer, wenn ich spielen kann. Mit meiner und unserer Chancenauswertung war ich allerdings nicht so zufrieden. Wir haben uns zwar viele Chancen erarbeitet, aber der Ball wollte einfach nicht ins Tor. Hätten wir alle Chancen genutzt, hätten wir mit 7:0 gewonnen.

Wie erklärt sich Stürmerin Conny Pohlers die derzeitige Torflaute der Nationalelf? 0:0 gegen die USA, 0:0 gegen China – zwei Spiele in Folge ohne Torerfolg ist ein Novum für das DFB-Team, oder?

Das stimmt. Wir trainieren wie immer, treffen hier bisher aber einfach nicht. Vielleicht müssen wir vorm Tor einfach noch konzentrierter und cooler bleiben. Ich denke, wenn der Knoten erst einmal platzt, dann fallen auch wieder die Tore, und am Dienstag gegen England wird es soweit sein. Schließlich wollen wir das Turnier noch gewinnen.

Fällt am Dienstag Ihr 25. Länderspiel-Tor?

Ich hoffe es, aber ich weiß ja noch nicht, ob ich überhaupt spielen werde. Das entscheidet die Bundestrainerin erst noch.

Das Turnier in China gilt als erster Fingerzeig für Deutschlands Team bei der diesjährigen WM-Endrunde. Wie sieht die weitere Planung aus?

Im März spielen wir wieder beim Algarve-Cup in Portugal, danach wird ein Team von 24 Spielerinnen berufen, aus dem später die 21-köpfige WM-Mannschaft wird.

Wie sehen Sie persönlich momentan Ihre Chancen, auch im September beim WM- Endrunden-Turnier in China zu kicken?

Es wird schwer, weil es auf meiner Position viele gute Spielerinnen gibt. Das Gute ist, dass ich flexibel spielen kann. Ich werde alles geben, um dabei zu sein.

Werden Sie bis dahin auch noch üben, chinesisch zu essen?

Nee. Ich freue mich schon auf die heimische Küche. Abgesehen vom Essen sind die Bedingungen hier aber gut. Vor allem wegen des Wetters würde ich auch gern noch etwas bleiben, denn hier sind jeden Tag um die 25 Grad – das ist top.

Das Interview führte Michael Meyer.

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