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Von Henner Mallwitz: „Wir werden das packen“

Erst USA dann Neuseeland: Potsdams Ruder-Asse auf dem Weg zu den Weltmeisterschaften

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„So weit und vor allem so lange war ich noch nie weg“, sagt Stephanie Schiller, und die Aufregung vor der großen Reise ist nicht zu übersehen. Gemeinsam mit Daniela Reimer und Hans Gruhne steigt die Athletin der Potsdamer Ruder-Gesellschaft heute in aller Frühe in den Flieger nach Frankfurt am Main, um von dort nach Sacramento in den USA weiterzufliegen. Fast vier Wochen trainieren die Ruder-Asse unter der Sonne Kaliforniens, um sich für die anschließenden Weltmeisterschaften in Neuseeland den letzten Feinschliff zu holen.

Hinter Stephanie Schiller liegt eine erfolgreiche Saison. Mit ihrer Partnerin Annekatrin Thiele aus Leipzig fuhr sie bei der Regatta in Duisburg zum ersten Mal im Zweier-Boot gemeinsam – beide entschieden das Rennen für sich. Dann wurde ein Bootswechsel in den Doppelvierer verordnet, der sich mit dem ersten Platz beim Weltcup in München als erfolgversprechend zeigte, mit dem sechsten Platz in Luzern jedoch enttäuschte. Wieder im Zweier, klappte es bei den Europameisterschaften in Portugal jedoch – den Titel hatten Schiller und Thiele in der Tasche.

„Das brachte uns beiden Selbstvertrauen, und auch die letzten Trainingswochen liefen sehr nach unserem Geschmack“, sagt die 24-jährige Potsdamerin, die nach den Weltmeisterschaften in Neuseeland noch eine Woche Urlaub bei den Kiwis macht. Vorher wird jedoch gekämpft, und das nicht zu knapp. „Eine Medaille ist das ganz klare Ziel“, sagt Stephanie Schiller. „Und wenn die Form stimmt, ist sogar der oberste Platz möglich.“

Den hat sich auch Hans Gruhne vorgenommen, denn auch er kann auf eine erfolgreiche Saison blicken. Mit dem Doppel-Vierer, den er gemeinsam mit Matthias Rocher aus Magdeburg, Lauritz Schoof aus Rensburg und dem Dresdner Tim Grohmann rudert, kam er in zwei Weltcups auf den zweiten Platz und bei den EM in Portugal auf den vierten Rang.

„Wir können es allerdings besser“, versichert der 22-Jährige, der im vergangenen Jahr unter anderem U 23-Vize-Weltmeister im Doppelzweier wurde. „Eine Medaille wollen wir auf alle Fälle holen.“ Als Hauptkonkurrenz sieht er vor allem den dreimaligen Weltcup-Sieger Kroatien sowie Großbritannien und Australien.

Ohne Medaillenwunsch macht sich auch Daniela Reimer nicht auf den langen Weg in die USA und nach Neuseeland. Gemeinsam mit Anja Noske aus Saarbrücken rudert sie im leichten Doppelzweier. Beim Weltcup-Finale in Luzern hatten beide bis zum Endlauf stark aufgetrumpft, um dort dann ebenso stark abzubauen. Doch bei der anschließenden EM sprang letztlich der dritte Platz heraus. Ausgerechnet vor dem Abflug kamen dann doch noch ein paar Zweifel auf. „Der heutige Stufentest lief gar nicht gut“, gab Daniela Reimann gestern freimütig zu. „Das ist deprimierend, aber wir werden das packen.“ Denn schließlich bleibt im sonnigen Kalifornien noch genügend Zeit, um den Frust abzutrainieren.

Henner Mallwitz

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