Sport: „Wir wollen auch den europäischen Fußball kennenlernen“
Die US-Zwillinge Julie und Nancy Augustyniak trainieren seit gestern beim Frauenbundesliga-Spitzenreiter 1. FFC Turbine Potsdam
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Die US-Zwillinge Julie und Nancy Augustyniak trainieren seit gestern beim Frauenbundesliga-Spitzenreiter 1. FFC Turbine Potsdam Seit gestern sind sie in Potsdam: Bis Frankfurt (Main) mit dem Flieger und dann mit dem Zug reisten die US-Zwillinge Julie und Nancy Augustyniak (25), die bisher in der WUSA für Atlanta Beat kickten, beim Frauenfußball-Bundesligisten 1. FFC Turbine an, um am Abend im Luftschiffhafen gleich mitzutrainieren. In den nächsten Tagen sollen sie beim Tabellen-Spitzenreiter ihre Verträge unterschreiben. Waren Sie erschrocken, als Sie bei Ihrer Ankunft hier Schnee und Kälte vorfanden? Nancy: Nicht wirklich, obwohl es zu Hause wärmer ist. Dass es jetzt hier kalt ist, wussten wir. Aber nicht, dass Schnee liegt. Ein Problem ist das für uns aber nicht. Julie, Sie waren 2003 schon einmal kurz hier; mit welchen Erinnerungen kommen Sie nach Potsdam zurück? Julie: Mit sehr guten. Ich habe mir damals ein Spiel angeguckt und einmal mittrainiert und hatte hier viel Spaß. Nancy, war es schwer, Sie für einen Wechsel von Atlanta nach Potsdam zu begeistern? Nancy: Nein, überhaupt nicht, denn Julie hat mir erzählt, das Potsdam eine schöne Stadt mit viel Geschichte ist und dass Turbine eine gute Mannschaft hat. Das hat mich neugierig gemacht. Außerdem wollte ich weiter Fußball spielen. Wo sehen Sie selbst Ihre Stärken auf dem Fußballplatz? Nancy: Ich denke, meine Trümpfe sind Schnelligkeit und Zweikampfstärke. Julie: Mir gelingen vor allem Flanken und lange Bälle ganz gut. Wer von Ihnen beiden ist schneller? Julie: Eindeutig Nancy. (lacht) Sie ist auch etwas schmaler als ich. Sie sind eineiige Zwillinge – wer ist die Ältere? Julie: Ich. Ich war 19 Minuten eher da. Und wer von Ihnen war eher auf dem Fußballplatz anzutreffen? Nancy: Wir haben beide gemeinsam begonnen. Wir hatten zur gleichen Zeit die gleiche Idee mit dem Fußball – wie das bei Zwillingen oft so ist. Sind Sie die einzigen Sportlerinnen in Ihrer Familie? Julie: Nein, wir haben zu Hause in Peachtree City im Bundesstaat Georgia noch eine jüngere Schwester. Leigh ist 14 und spielt auch schon Fußball. Wer wartet zu Hause außer der Familie auf Sie? Boy-Friends? Julie: Ich bin solo, meine Schwester nicht. Nancy: Ich habe einen Verlobten, der als Tennis-Profi gerade in Frankreich ist. Ich hoffe, er besucht mich bald mal Was wissen Sie denn vom deutschen Fußball außer den Eindrücken, die Sie bereits in Potsdam sammelten? Julie: Noch nichts Konkretes außer den Sachen, die uns von deutschen Spielerinnen in der WUSA erzählt wurden. Bisher gingen eher deutsche Spielerinnen in die WUSA. Jetzt kommen US-Girls in die deutsche Bundesliga: Nancy: So ist das im Sport. Ich sehe das als einen Gewinn an, denn ich bin auch an der hiesigen Kultur interessiert und wir wollen auch den europäischen Fußball kennenlernen. Vielleicht ergibt sich ja noch Neues für mich. Sie haben 2001 und 2002 mit der US-Nationalmannschaft mittrainiert, Nancy. Ist das Nationalteam für Sie noch ein Thema? Nancy: Auf alle Fälle. Ich hoffe immer noch, auch mal Länderspiele zu bestreiten. Das Interview führte Michael Meyer
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