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Ein Aufkleber, fotografiert während einer Konferenz der Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros in Potsdam.

© dpa

Wirtschaftsrat muss Konsequenzen ziehen: Parität durch Neuwahlen schaffen

Potsdams Stadtverordnete haben einen eindeutigen Auftrag zur Parität erteilt. Wenn der nicht umgesetzt wird, muss der Vorstand des Gremiums zurücktreten.

Sabine Schicketanz
Ein Kommentar von Sabine Schicketanz

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Die Ansage der Stadtverordneten ist eindeutig: Mehrheitlich haben sie beschlossen, dass der Potsdamer Wirtschaftsrat „geschlechtergerecht ausgestaltet“ werden soll. Und zwar wie folgt: „ ... als der Vorsitz als Doppelspitze und der Vorstand paritätisch gewählt werden“. Wenig zu deuteln also, doch das Ergebnis ist: keines.

Und was Potsdams Wirtschaftsförderer jüngst im Fachausschuss der Stadtverordneten dazu als Erklärung abgab, ist mithin unverschämt. In Kurzform: Der Beirat könne bereits paritätisch besetzen, es gebe keine gesetzlichen Regelungen zur Umsetzung des Frauen-Beschlusses und somit keinen Handlungsbedarf. Frauen würden jedoch ermutigt, zu kandidieren.

Das dürfen die Stadtverordneten den Herren (Vorstand des Rats: fünf Männer, eine Frau) auf keinen Fall durchgehen lassen. Sie sollten nun schnellstmöglich dies beschließen: Der Vorstand des Wirtschaftsrats wird aufgelöst, um dann neu gewählt zu werden. Paritätisch.

Anders wird in manchen Gremien nicht dafür zu sorgen sein, dass Frauen genauso vertreten sind wie Männer. Potsdam, eine Stadt mit überproportional vielen Gründerinnen, sollte zudem überlegen, wie die ehrenamtliche Arbeit des Wirtschaftsrats familienfreundlicher gestaltet werden kann - für Männer und Frauen.

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