Potsdam: Wo die Konferenz tanzte
Sie war Churchills Sekretärin bei der Konferenz von Potsdam. Aber erst jetzt besuchte Margaret Turner zum ersten Mal Cecilienhof.
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Dieses Tagebuch dürfte es eigentlich gar nicht geben. Denn als Margaret Joy Milward am 13. Juli 1945 auf dem britischen Militärflughafen Northolt in das Flugzeug nach Berlin-Gatow stieg, war sie über die Sicherheitsvorschriften genau informiert. Private Notizen waren verboten. Doch dann stieß die 19-jährige Britin in ihrem Doppelzimmer in einer Babelsberger Villa im Bücherregal auf ein leeres Fotoalbum und funktionierte es trotzdem zum Tagebuch um. Dass sie den Mut dazu hatte, darüber ist Matthias Simmich, der Kurator der neuen Dauerausstellung im Schloss Cecilienhof und Vize-Leiter des Schlossbereiches, heute dankbar.
Die Stimme von Margaret Milward, die seit ihrer Hochzeit Turner heißt, können Besucher im Schloss Cecilienhof mittlerweile auf dem Audio-Guide hören. Turner gehörte als Sekretärin von Premierminister Winston Churchill zur britischen Delegation bei der Potsdamer Konferenz. In ihrem heimlich geführten Tagebuch hielt sie Beobachtungen vom Rande der Konferenz fest, klebte Pässe, einen eigens für die Delegationsmitglieder gefertigten Stadtplan oder Einladungskarten zu Tanzabenden ein. Für Historiker wie Simmich ist das ein wertvolles Zeugnis: Es wirft Licht auf den Konferenzalltag jenseits der politischen Geschehnisse.
Lesen mehr zu diesem Thema in der MONTAGAUSGABE DER POTSDAMER NEUESTEN NACHRICHTEN.
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