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Landeshauptstadt: Wo sich kleine „Vampire“ gut verstecken Fledermausmuseum
hofft auf Geld vom Land
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Märkische Höhe Auf der Suche nach den kleinen „Vampiren“ streifen ein paar Touristen über das Gelände des alten Gutshofes. An diesem stillen und abgelegenen Flecken in Brandenburg tut sich Besuchern die Welt der Fledermäuse auf. Ihnen ist hier ein eigenes Ausstellungshaus gewidmet: das Internationale Fledermausmuseum Julianenhof in Märkische Höhe bei Strausberg (Märkisch-Oderland). Damit es seinem Namen gerecht wird, soll das Museum erweitert werden, wie Leiterin Ursula Grützmacher sagte. Das kostet Geld.
Umwelt-Staatssekretär Daniel Rühmkorf hatte sich kürzlich auf den weiten Weg aus Potsdam gemacht, um sich das Museum anzusehen. Die Hoffnungen der Betreiber auf eine konkrete Förderzusage musste er aber – zunächst – enttäuschen. Im Gepäck hatte der Staatssekretär immerhin viel Lob für die ehrenamtliche Arbeit der Verantwortlichen des NABU- Regionalverbandes Strausberg-Märkische Schweiz. Mit viel Mühe wird der alte Gutshof Schritt für Schritt wieder hergerichtet, seit 2006 ist dort das Museum untergebracht. „Ich bin schwer begeistert von dem Engagement, das hier drin steckt. Da braucht es ein paar wild Entschlossene“, sagte Rühmkorf, der zu seinem ersten Besuch in dem Museum mit Anzug, Hut, Sportschuhen und einer Zebra-Krawatte erschienen war. Er betonte, dass es wichtig sei, Umwelt- und Artenschutzprojekte im Land kennenzulernen.
Geld braucht der NABU vor allem für das aktuelle Projekt: die Einrichtung einer Ausstellung über die Fledermäuse der Welt in einem alten Kuhstall. Zudem soll eine ausführliche Sammlung zum Thema untergebracht werden. „Wir wollen noch mehr ein internationales Fledermausmuseum werden“, begründete Grützmacher das Vorhaben. „Wir merken an den Besuchern, wie groß das Interesse an den Fledermäusen ist. Es kommen Leute nur wegen des Museums hierher.“ Pro Jahr seien es rund 3000 Menschen. Schon jetzt informieren Tafeln in einer Ausstellung des Landesumweltamtes über die 18 Fledermausarten in Brandenburg. Ein als Winterquartier von etwa 50 Tieren genutzter Eiskeller kann besichtigt werden. Eine spezielle Box erlaubt einen Blick auf einzelne Exemplare – allerdings nicht im Original. Die acht auf dem Gelände lebenden Arten, darunter die gefährdete Mopsfledermaus – müssen geschützt werden und können nur mit Hilfe einer Kamera auf einem Bildschirm oder auf nächtlichen Veranstaltungen beobachtet werden. Wer möchte, kann sie aber hören: Aus einem Apparat kommen ihre an das Quaken von Fröschen erinnernden Ultraschallrufe.
„Es gab sehr viele Bedenken vom Ministerium, dass wir es nicht packen“, erinnerte sich Grützmacher an die Anfänge. „Wir sind stolz, wir haben es gepackt.“ Die Finanzierung müsse der NABU aber weitgehend alleine stemmen, viel ehrenamtliche Arbeit komme hinzu. „Wir würden uns über eine finanzielle Unterstützung vom Land freuen“, bekräftigte die Leiterin. Rühmkorf verwies in diesem Zusammenhang auf die bestehende Förderung des NABU-Landesverbandes. Zugleich betonte er, dass eine Unterstützung des Fledermausmuseums nicht ausgeschlossen sei – das bisher einzige seiner Art, wie Grützmacher betonte. Leticia Witte
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