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ATLAS: Wo steht die SPD?

Sabine Schicketanz über eine Partei in verfahrener Lage

Stand:

Nun stehen sie da, die Sozialdemokraten – mit ihrem ungewollten Stadtverordneten Wolfhard Kirsch und ohne Rezept, wie es weiter gehen soll. Der Ratschlag des Oberbürgermeisters, man solle sich „von der Dickfelligkeit eines Einzelnen“ nicht beirren lassen, scheint die einzige Strategie in der verfahrenen Lage. Das ist zu wenig angesichts der Folgen, die der Streit mit Kirsch für die SPD sicherlich haben wird: Die Glaubwürdigkeit leidet, das Profil schwindet. Doch schwerer wiegt die Frage, ob die Unterstützer Kirschs in den eigenen Reihen tatsächlich so wenige sind, wie es die politisch Verantwortlichen nun behaupten. Denn nicht nur in der Fraktion gab es neben Kirschs eigener zwei weitere Stimmen für ihn. Auch Mitglieder des Ortsvereins Babelsberg sprachen sich zwischenzeitlich für ihren Genossen aus – und gegen seinen Rauswurf. Wie tickt die Potsdamer SPD also wirklich? Das muss sich die Partei offenbar selbst dringend fragen – bester Beweis dafür ist das Votum der Fraktion bei der Vertrauensfrage ihres Chefs: Nur Minuten, nachdem er mit dem Kirsch-Rauswurf gescheitert war, sprachen dieselben SPD-Stadtverordneten ihm das Vertrauen aus. Welches Bild das abgibt, wird sonst spätestens der Wähler beantworten.

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