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Landeshauptstadt: Wo Tarzan durch die Waldstadt schaukelt

Abenteuerspielplatz „Ur-Waldstadt“ wird heute anlässlich des Stadtteilfestes eingeweiht

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Abenteuerspielplatz „Ur-Waldstadt“ wird heute anlässlich des Stadtteilfestes eingeweiht Waldstadt - Der typische Schrei, der selbst wilde Tiere aus der Reserve lockt, schwebte zwar nicht über der 25-jährigen Waldstadt, als gestern der Urwaldschwinger eingeweiht wurde, aber an den Seilen hangelten sich die modernen Jungtarzans gern von einem Berg zum nächsten. Die „Berge“ sind immerhin drei Meter hoch und für die Kinder und Jugendlichen aller Altersklassen war es ein Mordsgaudi, den Spielplatz mit seinen unterschiedlichen Angeboten in Besitz nehmen zu können. 495000 Euro wurden für die Gesamtgestaltung des Areals ausgegeben, das meiste davon sind Fördermittel. Schon während der Bauzeit hatten des öfteren Fürwitzige ihre Nasen durch den Absperrzaun gesteckt und die Mitarbeiter der Potsdamer Firma Regio, die den Urwaldschwinger aufgebaut hat, haben ihn auch schon mal auf Sicherheit getestet. Doch generell wurde auf die Einweihung der Gesamtanlage am Kiefernring natürlich mit großer Spannung gewartet. Auf die Idee, in die Wohn-Waldstadt eine kleine Urwaldspielstadt zu integrieren, kam die Potsdamer Planungsgruppe Grün der Zeit, die Dirk Heydemann leitet. In enger Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung wurde ein 6000 m2 großes Areal, auf dem sich ein alter etwas verwahrloster Spielplatz befand, mit großem Aufwand völlig umgestaltet. Es bietet nun drei voneinander abgegrenzte Spielbereiche für verschiedene Altersgruppen an. Die Lütten bekamen einen Buddelplatz mit Vogelschaukel und Rutsche. Eine Urwaldsiedlung, die sogar einen Druidenthron besitzt, dazu aber auch allerlei Spielgerät vorwiegend aus Robinienholz, trennt das Refugium der Kleinen vom Ballspielplatz der Großen. Für die Spielgeräte zeichnet die Firma Sik-Holz aus Langenlipsdorf verantwortlich, die sich nach der Wende mit ihren Entwürfen einen guten Namen gemacht hat. Dem Ort entsprechend spielt Getier eine große Rolle. Es ist in die Gestaltung der Hütten integriert, macht sich aber auch am Eingang zur „Urwaldstadt“ an der Straße Zum Jagenstein breit. Dort räkelt sich zum Beispiel ein großer Bär, der aber gar nicht grimmig dreinschaut, sondern kindlichen Übermut und auch eine Kletterpartie auf seinen Rücken gut verträgt. Auf dem symbolischen Eingang hat sich ein Affe breit gemacht und sogar ein Wolf lauert am Wegesrand. Dafür darf auf Mücke und Ameise geritten werden. Der Fliegenpilz wurde zum Drehkarussell und natürlich darf auch das Baumhaus nicht fehlen. Für die Jugendlichen lädt zudem direkt neben dem Tarzanschwinger ein Ballspielplatz zu körperlicher Betätigung ein. Ein neuer Zaun verhindert, dass sich das Wurfgeschoss in Richtung Spaziergänger verirrt. Wie von Landschaftsarchitektin Inge Kaufmann, die das Projekt von Ausführungsplanung bis Bauüberwachung betreute, zu erfahren war, hätten die Firmen eigentlich bis Ende Juni arbeiten dürfen. So lautete die Ausschreibung. Doch wegen des 25-Jahre-Waldstadt-Festes wurde bis auf kleine Ausnahmen alles vorfristig geschafft. Auch der 500 Meter lange Rundweg um das gesamte Terrain ab Straße Zum Kahleberg und ein neuer Weg zum Jagenstein sind fertig. Einige kleinere Verbindungswege bekommen noch ihr endgültiges Aussehen und es werden auch noch Bänke aufgestellt, was besonders die Senioren des benachbarten Käthe-Kollwitz-Heimes freuen dürfte. Einen kleinen Wermutstropfen in der Freude über das erheblich verschönerte Gesamtareal gibt es. Damit der Rollrasen richtig anwachsen kann, muss der Urwaldschwinger für kurze Zeit noch einmal gesperrt werden. H. Dittfeld

H. Dittfeld

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