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Grüner Markt. Der Staudenbasar.

© Klaer

Landeshauptstadt: Wo Würmer wühlen Zukunft des Staudenbasars gefährdet

Es ist der Rittersporn, der einen Besucher auf der Freundschaftsinsel an diesem sonnigen Samstag an den Staudenbasar-Stand von Manfred Bielert führt. Genau genommen ist es die Abwesenheit dieser zauberhaften, hoch aufschießenden, zumeist blau blühenden Pflanze, die den Mann umtreibt: Schon mehrere Winter in Folge seien seine Rittersporne im Garten erfroren.

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Es ist der Rittersporn, der einen Besucher auf der Freundschaftsinsel an diesem sonnigen Samstag an den Staudenbasar-Stand von Manfred Bielert führt. Genau genommen ist es die Abwesenheit dieser zauberhaften, hoch aufschießenden, zumeist blau blühenden Pflanze, die den Mann umtreibt: Schon mehrere Winter in Folge seien seine Rittersporne im Garten erfroren. Was könne er dagegen tun, dass der Frost auch künftig seine Pflanzen dahinrafft, fragt er den Diplomgärtner und Gartenarchitekten Bielert, der auf dem Staudenbasar gerade den Stand des Vereins „Freunde der Freundschaftsinsel“ betreut. Der Rittersporn sei vermutlich gar nicht erfroren, antwortet der Pflanzenexperte. „Ich glaube eher, dass ihnen die Schnecken den beim Austrieb im März abgefressen haben“, lautet Bielerts Einschätzung.

Gespräche wie diese sind es, die den Staudenbasar, den es mit einigen Unterbrechungen seit 1986 auf der Freundschaftsinsel gibt, so lebendig machen. Gärtnereien und Züchter kommen hier seit Jahren her und bieten an etwa einem Dutzend Stände ihre Pflanzen feil. Am Wochenende war es wieder so weit. Doch jetzt ist der Pflanzenmarkt mitten im „lebenden Museum“, wie Bielert die Freundschaftsinsel nennt, in seinem Bestand gefährdet. „Wir haben Probleme“, sagt Jörg Näthe, Vorsitzender des Vereins „Freunde der Freundschaftsinsel“, der den Staudenbasar seit Jahren organisiert. Es sei in diesem Jahr schwierig gewesen, genügend Züchter und Gärtnereien für einen Stand auf dem Basar zu begeistern. „Wir hoffen, dass uns etwas einfällt, damit wir den Markt in irgendeiner Form erhalten können“, sorgt sich Näthe. Die Konkurrenz sei mittlerweile groß: Die Messe Lebensart auf Schloss Kartzow, die an diesem Wochenende auch noch zeitgleich mit dem Staudenbasar stattfand sowie der große Staudenmarkt im Botanischen Garten Berlin würden viele Besucher anziehen. Näthe gibt sich dennoch zuversichtlich: „Den Markt wird’s auch weiter geben.“ Vielleicht werde man die Angebotspalette verändern müssen. Ein Bastelangebot für Kinder könne er sich vorstellen oder einen Stand mit Gartenaccessoires.

Bereits diesmal neu im Angebot war der Stand von Margrit und Klaus Zander, die mit ihrer Firma „Wurmidee“ eimerweise Erde im Angebot hatten. Natürlich nicht einfach Erde, sondern ein spezielles Abbauprodukt der Natur: Pferdemist, der in langgestreckten Mieten durch Mikroorganismen und Heerscharen von Regenwürmern zu – wie Klaus Zander versichert – besonders gutem Kompost zersetzt wird. Je Quadratmeter Miete seien 10 000 Regenwürmer am Werk. „Es klingt viel, ist aber relativ wenig“, sagt der Fachmann. HC

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