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Sport: „Woche der Wahrheit“

Turbine Potsdam steht heute im Viertelfinale der Champion’s League – danach ist Wolfsburg zu Gast

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So richtig glücklich sah Bernd Schröder gestern nicht aus. Der 1. FFC Turbine Potsdam hatte zur Pressekonferenz in die „Turbine-Lounge“ in den Bahnhofpassagen geladen – ein paar Worte zum heute anstehenden Spiel. Im Karl-Liebknecht-Stadion empfangen die Turbinen ab 18 Uhr im Viertelfinal-Hinspiel der Woman’s Champions League den russischen Meister FC Rossiyanka: „Das schwerste Los, das uns passieren konnte“, so der Turbine-Coach. „Diese Mannschaft ist eine Wundertüte, man muss mit allem rechnen.“ Vier Brasilianerinnen haben die Russinnen im Team, aber immerhin spielen auch zwei Russinnen mit.

Sechs Spielerinnen musste Schröder zuletzt für den Algarve-Cup entbehren, der russische Gegner allenfalls eine. „Dennoch haben wir hervorragende Nationalspielerinnen und die werden ihr Spiel schon machen“, sagte der Coach womöglich ein wenig sarkastisch in Anbetracht der Tatsache, dass diese drei Spielerinnen nach Saisonende den Verein verlassen werden (PNN berichteten). „Aber Rossiyanka ist nicht zuletzt wegen der überragenden Brasilianerinnen ein sehr starkes Team“, so Schröder weiter. „In Frankfurt würde man im Vorfeld sicherlich von der stärksten Mannschaft der Welt reden.“

Dies sah sein Trainerkollege Farid Benstiti jedoch ein wenig anders. Allenfalls von einer 50:50-Verteilung wollte der Franzose etwas wissen. Der ehemalige Trainer des FC Olympique Lyon ist inzwischen auch Coach der russischen Frauen-Nationalmannschaft und betreut damit auch die Hälfte des Rossiyanka- Teams in der National-Elf. Sowohl er als auch Vereinspräsident Eduard Basbabnych haben ein erklärtes Ziel: Die Russinnen sollen ins Finale der Champion’s League einziehen.

„Und gerade die Champion’s League ist ja immer etwas ganz Besonders“, weiß Turbine-Kapitän Jennifer Zietz aus Erfahrung. „Wir sind sehr gut auf dieses Spiel vorbereitet, es wird uns alles abverlangen. Aber wir wollen uns in jedem Fall eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel verschaffen.“ Der Wechsel der letzten drei verbleibenden Nationalspielerinnen Babett Peter, Viola Odebrecht und Bianca Schmidt hätte indes keine tiefen Wunden in der Vorbereitungsphase hinterlassen, versicherte Zietz. „Wir haben ja viel Erfahrung im Weggehen. Bis dahin spielen sie aber noch immer für unseren Verein und werden ganz sicher alles geben.“ Ein Thema, auf das Schröder ein wenig verschnupft reagierte und sich zu einem Einsatz nicht äußern wollte. „Alles ist möglich, aber es wird erst vor Ort entschieden. Für uns ist das auch im Hinblick auf das nächste Bundesligaspiel eine Woche der Wahrheit. Und die gehen wir konzentriert an.“

Die Stadiontore zum „Karli“ öffnen am heutigen Mittwoch um 17 Uhr, der Anpfiff durch Schiedsrichterin Silvia Spinelli aus Italien erfolgt um 18 Uhr. Tickets sind am Spieltag an den Tageskassen erhältlich. Sitzplatzkarten kosten 10 (ermäßigt acht Euro), Stehplatzkarten sind zum Preis von sechs Euro erhältlich.

Henner Mallwitz

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