Landeshauptstadt: Wohnen in historischer Atmosphäre
Zwei Richtfeste an einem Tag: „Palmenhain“ in den Roten Kasernen und „Am Ruinenberg“
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Nauener Vorstadt / Jägervorstadt - Den vielversprechenden Namen „Chateau Palmeraie (Palmenhain) gab die Grundstücksentwicklungsgesellschaft „Terraplan“ der Wohnanlage im Zentralbau der Roten Kasernen an der Nedlitzer Straße. In dem Klinkergebäude mit der restaurierten Dachskulptur aus Kanonen und Pferden entstehen 28 Wohnungen.
Beim gestrigen Richtfest konnten sich die Besucher ein erstes Bild vom zukünftigen Palmenhain, um den sich die Wohnungen gruppieren, machen. Die Richt- Zeremonie fand unter der neuen Dachkonstruktion mit bogenförmigen Balken statt. Über diesen soll sich im fertigen Zustand eine Glaskuppel wölben, die in einer Art Gewächshaus Palmen gedeihen lässt. „Ohne diese Glocke könnten Sie hier keine Wohnungen einrichten“, bemerkt Erich Jesse. Der Chef des Entwicklungsträgers Bornstedter Feld ist nach eigenem Bekunden stolz darauf, dass jetzt die letzten Kasernen umgebaut werden. Dieser Tage sei für das gesamte Entwicklungsgebiet im Potsdamer Norden die Investitionssumme von einer Milliarde Euro überschritten worden.
Als „wahnsinnige Bauaufgabe“ bezeichnet Erik Rossnagel von „Terraplan“ das Vorhaben, in dem ehemaligen Kammergebäude Wohnungen einzurichten. Neun Millionen Euro seien ausgegeben worden, mehr als vorgesehen. Das Architekturbüro Marfels/van Geisten hat den Ausbau geplant. Wie an der schon fertigen Musterwohnung zu sehen ist, mussten mit viel Geschick moderne Zuschnitte für die ehemaligen Lagerräume gefunden werden. Da wegen des Denkmalschutzes keine Balkone möglich waren, erfanden die Architekten spezielle Loggien, die fassadenseitig wenig auffallen, aber die Wohnungen nach draußen öffnen und genügend Licht hineinlassen. Wegen des Brand- und Schallschutzes mussten sie völlig neue doppelschichtige Deckenkonstruktionen finden, wobei die alten Holzbalken erhalten blieben. Nach dem Abschleifen wirken sie wie neu und geben den Wohnungen zusammen mit Stahlträgern und Eisensäulen einen ganz besonderen Schmuck. Die Wohnungsgrößen liegen laut Rossnagel zwischen 60 und 150 Quadratmetern. Es handele sich größtenteils um Anlegerwohnungen, die „Terraplan“ ab Oktober vermieten will. Der Mietpreis liege zwischen acht und neun Euro kalt, sagt Rossnagel.
Ein zweites Richtfest für eine viel größere Wohnanlage der „Berner Group“ fand gestern in den ehemaligen Kasernen der Garde-Ulanen An der Einsiedelei statt. „Am Ruinenberg“ heißt das Viertel mit 165 Wohnungen nebst einer Tiefgarage mit 160 Stellplätzen. Thomas Berner, Geschäftsführer der Berner Group, lobte das große Entwicklungspotenzial, das Potsdam habe. Die Stadt sei der beste Standort im „Berliner Umfeld“, sagte er. Die Wohnungen sind 47 bis 180 Quadratmeter groß und laut Mitteilung des Unternehmens „als hochwertige Wohnresidenzen, Maisonettewohnungen im Dachgeschoss oder als Erdgeschossdomizile mit Loft-Charakter konzipiert.“ Laut Berner seien mit Ausnahme von 18 Wohnungen bereits alle verkauft. Käufer seien vor allem Kapitalanleger.
„Die Vermarktung läuft gut, weil wir im benachbarten Parc du Bois schon ein beeindruckendes Referenzobjekt vorzeigen können“, bemerkt Karin Menzel, verantwortlich für Öffentlichkeitsarbeit bei Berner. 35 Millionen Euro seien in die Wohnanlage investiert worden.
Obwohl das Innere noch eine Baustelle ist, sind bereits die ersten Musterwohnungen fertig. Die kleinste ist eine Einzimmerwohnung mit einem großen Raum, von dem eine Treppe auf eine Schlaf-Galerie führt. Raumhöhen von 3,35 Metern machen solche Lösungen möglich. Aber nicht nur die neuen Wohnungen wirken interessant, sondern auch der sie umgebende 19 000 Quadratmeter große Park. Günter Schenke
Günter Schenke
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