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Von Kay Grimmer: Wohnen statt parken

Baubeigeordnete stellt Garagenstandortkonzept vor: Drei Komplexe sollen Geschosswohnungen weichen

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Drei Garagenkomplexe mit insgesamt 160 Stellplätzen sollen nach Vorschlag des Garagenstandortkonzepts ab 2011 für Wohnbebauung freigegeben werden. Das Papier, das Baubeigeordnete Elke von Kuick Frenz gestern vorstellte, wird der Stadtverordnetenversammlung am 3. Dezember zur letzten Sitzung in diesem Jahr vorgelegt.

Dabei handelt es sich um die Anlagen in der Burgstraße und zwei Komplexe in der Gluckstraße, die nach Empfehlung des Arbeitskreises, der das Konzept erarbeitet hat, zugunsten von Geschosswohnungsbau verschwinden sollen. Im Arbeitskreis waren neben Verwaltungsmitarbeitern auch Mitglieder des städtischen Garagenbeirats und Vertreter der Fraktionen im Stadtparlament. Die Runde sollte über die insgesamt rund 1700 Garagen in 17 Anlagen entscheiden. Dabei gab es auch Meinungen, die auseinandergingen, wie Stadtplanungschef Andreas Goetzmann betonte.

So empfahl der Kommunale Immobilienservice für die Anlage in der Burgstraße, keine Bewirtschaftungsvorgabe für das Grundstück festzulegen, weil das den Verkaufspreis reduzieren könnte. Der Garagenbeirat regte indes an, den Stellplatznutzern die Flächen zum Verkehrswert vorweg anzubieten.

Bei sieben Anlagen wird grundsätzlich der Verkauf an die Garagennutzer zum Verkehrswert empfohlen. Doch orientiere sich der Verkaufspreis nicht an Garagenpreisen, sondern am eigentlichen Verwendungszweck des Landes, so Goetzmann. Im Klartext: Wenn das Garagengebiet als Bauland ausgewiesen ist – wie beispielsweise bei der Anlage „Im Schäferfeld“ – müssten die Garagennutzer Bauland-Preise für ihre Stellplätze zahlen. „Deshalb gibt es auch keine Summe X, die eine Garage in Potsdam kostet“, so Goetzmann. Viele Parameter, unter anderem die Art des Landes, seien ausschlaggebend. Preisbeeinflussend ist auch, wie viele Garagen auf wie viel Quadratmetern Fläche gebaut sind. „Es wird ja nicht nach Stellplatz bezahlt, sondern nach Quadratmetern“, so Goetzmann. Deshalb könnten einige Unterstellmöglichkeiten 15 000 Euro, andere weniger als 6000 Euro kosten.

Anlagen wie an der Templiner Straße, der Hans-Sachs-Straße, in der Knobelsdorffstraße, Maybachstraße, am Tiroler Damm und in der Forststraße sind laut Arbeitskreis wegen ihrer Lage an Bahnstrecken abgesichert. Diese Komplexe sollen an die Nutzer oder – wenn diese nicht interessiert sind – an Dritte unter Beibehaltung der Garagennutzung verkauft werden, so Goetzmann. Eine Sonderposition hat der Tiroler Damm, dessen Grundstückssituation erst geklärt werden muss, ehe es überhaupt veräußert werden kann. Interessant bleibt es beim Komplex „Am Kiewitt“. Die 118 Garagen haben Bestandsschutz, so lange es keine endgültige Entscheidung zur innerstädtischen Erschließungsstraße ISES gibt. Das bedeutet mindestens noch fünf Jahre Schutz, so der Arbeitskreis in seiner Schlussfolgerung. Der Standort „Unter den Eichen / Meisenweg“ ist mit 221 Garagen zumindest die nächsten zehn Jahre gesichert. Eine andere Nutzung ist laut Verwaltung denkbar, muss aber erst geplant werden. Parallel dazu müssten aber Ausweichgaragen an anderen Standorten geschaffen werden, so der Vorschlag des Arbeitskreises. Der Komplex „Wiesenstraße 13“, auf dem sich lediglich 13 Garagen befinden, kann neben dem Kauf durch die Nutzer zum Verkehrswert auch an die umliegenden Gewerbebetriebe veräußert werden, schlägt der Arbeitskreis vor.

Der Stellplatz-Komplex am „Mittelbusch 400 A I und A II“ am Stern blieb völlig außen vor, da es für das Areal bereits einen Stadtverordnetenbeschluss gibt, der die Garageneigentümer für 15 Jahre schützt.

Ferner gibt es bereits einen großen Komplex, ebenfalls am Stern, der als Muster für künftige Verkäufe an die Nutzer gelten kann. Hier wurden innerhalb der Anlage Garagen getauscht, so dass größere Flächen mit Kaufinteressierten zustande kamen.

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