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Landeshauptstadt: Wolkenbügel, Plasma, Labyrinth Studierende der

Bauhaus-Universität Weimar zeigen Entwürfe für Landtags-Umbau

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Bauhaus-Universität Weimar zeigen Entwürfe für Landtags-Umbau Teltower Vorstadt - Zum Ende der Parlamentsperiode eröffnete Landtagspräsident Herbert Knoblich gestern in der Kraftfahrzeughalle auf dem Brauhausberg eine Ausstellung mit Umbauplänen des Landtages. Es handelt sich um Semesterarbeiten von Studierenden der Bauhaus-Universität Weimar, die mit Einfallsreichtum und Rücksichtnahme auf das Vorhandene zu Werke gingen. „Von der Kriegsschule zum Parlament“ heißt die kleine Schau von Modellen und Plänen, die bis zum 15. Oktober montags bis freitags von 7.30 bis 16 Uhr zu sehen ist. „Dieser Ort ist sehr geeignet, den Landtag hier zu entwickeln“, sagt Prof. Gerd Zimmermann von der Weimarer Universität. Und: „Man kann diesen Ort zu einem Aufbruchzeichen des Landes Brandenburg machen.“ Die anwesenden Vertreter der Stadt wie Baubeigeordnete Elke von Kuick Frenz oder der Architekt Günther Vandenhertz vom Beirat Potsdamer Mitte dürften dies mit Missfallen vernommen haben. Vandenhertz hält den Ort keineswegs für erste Wahl und die Baubeigeordnete meint: „Umbauten sind immer teurer als ein Neubau.“ Potsdam setzt weiter auf den Stadtschloss-Neubau als Parlamentssitz. Von diesem Kontroversen konnten sich die Studierenden nicht beeindrucken lassen. Sie planten unbefangen drauflos. So gibt es einen „Wolkenbügel“ frei nach den Hochhaus-Entwürfen von El Lissitzky. Hier schieben die Architektur-Eleven den Plenarsaal über das Dach des Hauptgebäudes: alles beherrschende Demokratie. Ein anderer Entwurf sieht Politik eher als Labyrinth und schmiegt diese Form an den Brauhausberg. Ein anderer schafft einen plasmaartigen Gebäudekomplex: alles fließt, auch die Demokratie. So fragt jedes der vorgestellten zehn Modelle nach dem Status von Politik, ihrem Verhältnis zur Öffentlichkeit und nach der Rolle der Medien. Bei aller Fantasie erschließen die Entwürfe auf realistische Weise einige Möglichkeiten, wie mit vergleichsweise geringen Mitteln, angemessene Räume zur Verfügung gestellt und die Bedeutung des Parlaments dargestellt werden kann. In der nächsten Wahlperiode ist mit der Entscheidung zu rechnen, wie es mit dem Standort auf dem Brauhausberg weitergeht. Laut Gutachten wäre mit 19 Millionen Euro ein Um- und Anbau zu bewerkstelligen. Aber dieser Betrag müsste erst einmal im Landeshaushalt vorkommen. Landtagsabgeordnete Anita Tack (PDS), Leiterin einer Arbeitsgruppe zur Sanierung des Landtages, favorisiert die Sanierung des Brauhausberges. Die Stadtschlossvariante hält sie für eine „rückwärts gerichtete Denkfigur.“ Günter Schenke

Günter Schenke

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