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Landeshauptstadt: Womit Napoleon seinen Feldzug plante

„Wissen, wo“s steht“ – Kampagne der Bibliotheken gegen das staubige Büchereiimage

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Innenstadt - Die Mona Lisa liest ein Buch des Dalai Lama, Napoleon zeigt stolz seinen Europa-Reiseführer und der von Michelangelo gemalte Adam informiert sich unter der Decke der Sixtinischen Kapelle in dem Buch „Was Männer über Frauen Wissen sollten“.

Alle drei haben ihre Bücher aus einer öffentlichen Bibliothek entliehen, und alle drei sind die ersten Motive der Kampagne „Wissen wo“s steht“, die gestern vom Landesverband Brandenburg des Deutschen Bibliotheksverbandes vorgestellt wurde. Die Kampagne, die Teil der landesweiten Initiative „Bilde deine Zukunft! – Bibliotheken in Brandenburg“ist, „soll das Interesse und die Wahrnehmungen der öffentlichen Bibliotheken verbessern“, sagte die Vorsitzende des Landesverbandes, Cornelia Stabrodt.

So ist die Bibliothek schon längst keine verstaubte Bücherei mehr. Vielmehr sei sie „ein Raum des Wissens und der Bildung“. Ein Treffpunkt zum Dialog, der neben Büchern, weitere Medien wie Zeitschriften, CDs, DVDs und den Zugang zum Internet anbiete. Allein in der Potsdamer Stadt- und Landesbibliothek und ihren Zweigbibliotheken gebe es 667 000 Medien, die den derzeit knapp 15 000 Benutzer zur Auswahl stünden, sagte deren Direktorin Marion Mattekat. Neben dieser öffentlichen Bibliothek, die eigenen Angaben zu Folge einen umfangreichen historischen Universalbestand besitze und ihren Schwerpunkt auf schülerrelevante Medien zur Aus- und Weiterbildung lege, existieren die ebenfalls frei zugänglichen Spezial- und Hochschuluniversitäten. Auf dem Telegrafenberg befindet sich eine solche wissenschaftliche Spezial-Bibliothek. Forscher des GeoForschungsZentrums, des Instituts für Klimafolgenforschung und des Alfred-Wegener-Instituts für Polar und Meeresforschung verknüpfen hier ihr Wissen. Wissen das traditionell in Zeitschriften veröffentlicht wird, wobei die gedruckte Publikation nur noch eine von mehreren Möglichkeiten ist. Deshalb sieht Roland Bertelmann, Leiter der Bibliothek des Wissenschaftsparks, in Zukunft auch Aufgaben als elektronischer Verlag auf sich zukommen, um seine Forscher zu unterstützen. „Nur wer publiziert existiert, da es ohne Publikationen keine Wissenschaft geben kann“, so Bertelmann.

Das Internet wird auch von der Film- und Medienbibliothek der Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) für ihre „Digitale Bibliothek Film“ genutzt. Wie Daniela Sarnowski von der HFF allerdings erklärte, seien die Medien zwar öffentlich zugänglich jedoch nur für die Studenten der Hochschule ausleihbar.

Bibliotheken seien Orte zum Lesen und Orte, an denen vorgelesen werde, heißt es in der Broschüre zur Kampagne. In der Stadt- und Landesbibliothek werden so bereits die Kleinsten an Bücher herangeführt. Zwar gibt es viele Bilder und wenig Text, aber manchmal kommt es eben auch in einer Bibliothek auf ein Bild an. Wenn man nur weiß, wo“s steht.

Andreas Flörke

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