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Der Schlosspark Sanssouci könnte bald kostenpflichtig werden.

© Ottmar Winter PNN / Ottmar Winter PNN

Würden Sie für den Park Sanssouci bezahlen?: „Bei Friedrich II. gab es das auch nicht“

Ein Spaziergang durch die Welterbestätte könnte bald kostenpflichtig werden. Was Besucherinnen und Besucher davon halten – eine Umfrage.

Von
  • Maylis Buck
  • Jaron Saam
  • Charlene Kraus

Stand:

Der Schlosspark Sanssouci könnte bald kostenpflichtig werden. Was Besucher und Potsdamer davon halten, und unter welchen Bedingungen sie den möglichen Preis zahlen würden.

Marcel Römer, 36, kommt aus Berlin und ist Ernährungsberater für Hunde. Auf die Frage, was er von einem Eintrittspreis für den Schlosspark Sanssouci hält, antwortet er: „Finde ich gut, ich zahle jetzt immer schon zwei Euro in der Box am Parkeingang, weil ich es wichtig finde, dass das hier erhalten wird“.

Marcel Römer aus Berlin mit seinem Hund vor dem Schloss Sanssouci

© Charlene Kraus

Marko Lechner, 49 Jahre, Heilerziehungspfleger und Potsdamer, würde eine Jahreskarte bevorzugen. „Ich bin sehr häufig hier, also für eine Jahreskarte würde ich 20 bis 30 Euro zahlen“, sagt er.

„Der Park ist eigentlich öffentlich, also wenn es um die Pflege geht, okay, aber sonst wäre es nicht so schön“, antwortet Ines Dismer, Küchenchefin aus Hannover. Während die Touristin das Schloss fotografierte, sagt sie: „Auf jeden Fall würde ich Eintritt bezahlen, mindestens fünf Euro.“

Ines Dismer, Touristin aus Hannover

© Maylis Buck

Die Potsdamerin Mandy Röser, 42, erklärt: „Ich würde wahrscheinlich ein Jahresticket okay finden, für Potsdamer. Für Touristen wäre ein kostenpflichtiger Parkeintritt auch okay, gerade weil dieser Park so gut erhalten und gepflegt ist.“

„Bei Friedrich II. gab es das auch nicht, das war öffentlich und das sollte wohl so bleiben“, lautet die Meinung eines Rentners aus Potsdam, der seinen Namen nicht nennen will. Jedoch erkenne er an, dass der Parkeintritt nötig wäre, um den Erhalt der Wertgüter zu sichern.

„Ich kenne es von Dresden her, dort wurde dann auch Eintritt genommen. Die Besucherzahlen sind zurückgegangen, eindeutig“, sagt Frank Biedermann, 57, zu möglichen Eintrittspreisen im Park Sanssouci. Der Selbstständige kommt gebürtig aus Potsdam und wohnt an der Ostsee.

Frank Biedemann wohnt an der Ostsee, ist jedoch gebürtiger Potsdamer

© Charlene Kraus

Das Stahnsdorfer Ehepaar Sterr hält gar nichts von möglichen Eintrittspreisen. „Der Park gehört im Grunde genommen zur Stadt Potsdam. Für mich ist es unverständlich, weshalb es eine preußische Schlösserstiftung gibt, die darüber befindet, was hier passiert. Die bekommen vom Land Geld und damit müssen sie klarkommen. Ich bin absolut dagegen und würde es als Unverschämtheit erachten, wenn die preußische Schlösserstiftung sich durchsetzt“, sagt er.

Seine Frau ist ähnlicher Meinung: „Alle, die hier wohnen und arbeiten, zahlen mit ihren Abgaben und Steuern genug.“ Sie frage sich, was die Stadt Potsdam mit dem Geld mache, was sonst an die Schlösserstiftung ging. „Wenn das Geld für die Schulen und Turnhallen ausgegeben wird, dann würde ich es vielleicht verstehen“, sagt sie.

Christine Müller ist anderer Ansicht. „Es wäre schon schön, denn es muss ja alles erhalten bleiben“, antwortet die Rentnerin aus Potsdam. Andererseits spreche sie sich für eine preiswerte Jahreskarte für Potsdamer aus: „Ich habe fast jeden Tag meine Renn-Strecke durch den Park und da möchte ich nicht jedes Mal bezahlen“.

„Ich bin zum Glück nicht unmittelbar betroffen, weil ich nicht jeden Tag den Weg von der Universität durch den Park nutzen muss“, sagt Manfred Asperger (73) aus Potsdam. Trotzdem spricht er sich gegen eine Parkgebühr aus: „Ich finde, dass das Land Brandenburg und Berlin sowie der Bund mehr in die Tasche greifen müssen.“

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