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ATLAS: Würdig

ATLAS Michael Erbach über den 20. Juli 1944 und die Garnisonkirche Im Osten weitgehend ignoriert, im Westen lange Zeit als wesentliche Träger des Widerstands gegen den Nationalsozialismus glorifiziert – den Männer des 20.

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ATLAS Michael Erbach über den 20. Juli 1944 und die Garnisonkirche Im Osten weitgehend ignoriert, im Westen lange Zeit als wesentliche Träger des Widerstands gegen den Nationalsozialismus glorifiziert – den Männer des 20. Juli 1944 widerfährt offenbar erst jetzt, 60 Jahre nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler, Gerechtigkeit. Indem man nämlich beide Seiten sieht, zusammenführt – die anfängliche Verstrickung der späteren Verschwörer in das System und das Aufwachen, das in Widerstand mündete. Die Potsdamer Gedenkwoche „Aufstand des Gewissens“ hat dazu einen Beitrag geleistet, wenngleich die Diskussion längst nicht abgeschlossen ist. Die Veranstaltungsreihe hat aber auch die aktuelle Diskussion um einen Ort befruchtet, der mit Nationalsozialismus und Widerstand verbunden ist: die Garnisonkirche. Dort verbündete sich einst symbolisch das Preußentum mit Hitler, hier waren Offiziere des 20. Juli Mitglieder der Kirchgemeinde. Dieser geschichtsträchtige Ort soll wieder aufgebaut werden – mit einem Internationalen Versöhnungszentrum im Innern, das aus den Brüchen von Geschichte und aktuellen Konflikten Kraft zur Versöhnung vermitteln will. Heute wird das Nagelkreuz der Versöhnungskirche von Coventry an die Stiftung Garnisonkirche überreicht – ein würdiger Abschluss der Gedenkwoche für den Widerstand vor 60 Jahren.

Michael Erbach

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