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Baudezernentin Elke von Kuick-Frenz bei der Versammlung am Dienstag.

© A. Klaer

Landeshauptstadt: Wut am Brauhausberg

Verwaltung will für 73 000 Euro die Verkehrsführung rund um das Leipziger Dreieck im Detail verändern

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Teltower Vorstadt - Die Potsdamer Verwaltung will 73 000 Euro ausgeben, um kurzfristig die Verkehrssituation rund um die Leipziger Straße und die Straße Am Brauhausberg zu verbessern. Das geht aus einem Gutachten des Ingenieurbüros Terfort hervor, das die Verwaltung am Dienstagabend vor Anwohnern in der Comenius-Schule vorgestellt hat. „Alle weiteren Schritte geben wir meinem Nachfolger mit“, sagte die scheidende Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz (SPD).

Bei der Bürgerversammlung holte die Baudezernentin ein Thema ein, das seit vergangenem September rund 500 Bewohner der Teltower Vorstadt bewegt – die Sperrung der Leipziger Straße stadtauswärts. Der Verkehr nach Michendorf wird seitdem über den Brauhausberg geleitet. Die kurzfristige Sperrung – die Anwohner erfuhren davon aus der Zeitung – hatte die Verwaltung unter anderem mit Arbeiten in der Speicherstadt und dem Ziel begründet, in der Leipziger Straße weniger Feinstaub entstehen zu lassen. Bereits kurz nach der Sperrung hatte es Proteste gegeben, die Verwaltung musste nachjustieren.

Nun folgen weitere Änderungen im Detail: So wird der Rechtsabbiegerpfeil von der Michendorfer Chausee in Richtung Straße Am Brauhausberg abmontiert. Damit sollen 2500 Autos pro Tag weniger über den Brauhausberg fahren, hofft die Verwaltung. Auch die Radfahrer auf den betroffenen Straßen sollen sich sicherer fühlen können. So bekommt der Radweg, der am Leipziger Dreieck über die Straße am Brauhausberg führt, eine Ampel. Zwischen der Albert-Einstein-Straße und der Landtagsbrücke dürfen Autos in Richtung Stadtgrenze künftig zwei Spuren nutzen – Radfahrer haben auf der Strecke damit laut Gutachten weniger Platz. Gleichzeitig sagte Kuick-Frenz, dass geprüft werde, ob für Lastkraftwagen auf der Straße Am Brauhausberg nachts eine Tempo 30-Regelung eingeführt werden kann.

Den anwesenden Bürgern – vor allem den Anwohnern am Brauhausberg – reichten die Zusagen nicht. In der knapp zweistündigen Diskussion konfrontierten sie Kuick-Frenz und weitere Mitarbeiter der Bauverwaltung mit viel Kritik. Mehrere Redner beschwerten sich über den Verkehrslärm, der mit der neuen Straßenführung auf dem Brauhausberg entstanden ist. So fahren momentan rund 13 000 Autos pro Tag über den Berg – die meisten davon fuhren bis September vergangenen Jahres stadtauswärts über die Leipziger Straße. Erst 2014 soll es eine neue Lösung geben, sicherte Kuick-Frenz zu: Dann erst seien Investitionmittel verfügbar, um das Leipziger Dreieck so umzubauen, dass der Verkehr in Richtung Innenstadt nur noch über den Brauhausberg geleitet wird – und die Leipziger Straße zwar Einbahnstraße bleibt, aber dann in Richtung Michendorf. Kuick-Frenz: „Anders geht es leider nicht.“ Henri Kramer

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