Landeshauptstadt: Yon neuer FDP-Kreischef
Parteitag wählt Arndt ab / Stärkeres Profil gefordert
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Parteitag wählt Arndt ab / Stärkeres Profil gefordert Bereits der erste Diskussionsbeitrag beim Kreisverbands-Parteitag der FDP am Sonnabend im Logenhaus war ein Paukenschlag. Dr. Christian Otto, nicht wieder kandidierender stellvertretender Kreisvorsitzender, forderte eine neue Führung für den FDP-Kreisverband. Denn: „Die Partei war zu sehr mit sich selbst beschäftigt.“ Die Mitglieder folgten ihm: Sie wählten den Neu-Potsdamer und Unternehmer Marcel Yon mit großer Mehrheit zum neuen Kreischef und erteilten dem langjährigen Vorsitzenden Gerhard Arndt eine Abfuhr. Ein klares Profil könne seine Partei in Potsdam nur gewinnen, wenn sie sich konkret in die Kommunalpolitik einmische, sagte Yon. Und das müsse schon jetzt in Vorbereitung der Kommunalwahlen 2008 beginnen. FDP-Mitglied Berend Diekmann brachte die lebhafte Diskussion auf den Punkt: „Wir brauchen ein stärkeres Profil in der Stadtverordnetenversammlung.“ Auch wenn man im Parlament nicht immer alle Beschlüsse durchsetzen könne, müsse die Meinung der FDP klar vertreten werden. „Keine Angst vor Platzeck und Jakobs“, forderte Diekmann und bekam dafür starken Beifall. Die Bürgernähe der FDP habe die Partei beispielsweise bei der Vergabe des Freizeitbad-Neubaus an den brasilianischen Architekten Oscar Niemeyer gezeigt, wo sie ihre ablehnende Meinung deutlich äußerte. Auch beim skandalösen Geschehen um das Literaturstipendium habe man Flagge gezeigt und die Kulturbeigeordnete zum Rücktritt aufgefordert. „Aber“, legte FDP-Mann Ralf Wagner den Finger auf die Wunde, „die FDP in Potsdam arbeitet noch zu wenig ergebnisorientiert.“ Er vermisse auch den Teamgeist. Als dann Marcel Yon in dieselbe Kerbe schlug, war zu spüren: Diese Wahl wird Überraschungen mit sich bringen. Sichtlich betroffen äußerte sich Gerhard Arndt später gegenüber den PNN: „Ich habe Bedenken, dass die Worte in die Tat umgesetzt werden, die jungen Leute sind noch nicht lange in der Partei.“ Stadtverordneter bleibt Arndt automatisch und will sich auch weiter einbringen, schließlich habe er schon zu DDR-Zeiten für die LDPD im Rathaus Erfahrungen gesammelt. Zur neuen Ersten Stellvertreterin des FDP-Kreisverbands wurde Andrea Molz-Gerhard gewählt, die in der freien Wirtschaft arbeitet; Ulrich Gorgs wurde als Zweiter Stellvertreter wiedergewählt. Brigitte Einbrodt
Brigitte Einbrodt
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