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Sport: Youngster mit Willensqualitäten

Babett Peter kickt derzeit ums U19-EM-Ticket, am Sonnabend um den DFB-Cup

Stand:

„Was, Peter musste durchspielen?“ Potsdams Turbine-Trainer Bernd Schröder war am Dienstagabend leicht entzürnt, als er durch PNN vom 90–Minuten-Einsatz seiner jungen Abwehrspielerin Babett Peter in Deutschlands Elf gegen Schottland (7:0) im gegenwärtigen U19-EM- Qualifikationsturnier im slowenischen Murska Sobota erfuhr. Um angesichts des klaren Resultats anzumerken: „Da wird sie sicher nicht optimal gefordert worden sein.“

Von wegen. „Es war schon anstrengend, weil die Mannschaft noch nicht so oft zusammen spielte und sich erst finden musste“, meinte Babett Peter selbst nach der Partie. „Wir haben aber einen guten Ball nach vorn gespielt und auch getroffen.“ Gleiches erhoffen sich die jungen Deutschen heute im zweiten Spiel gegen Gastgeber Slowenien. Gut möglich, dass Peter dann gemeinsam mit Juliane Höfler – mit der sie sich in Murska Sobota das Zimmer teilt –, Carolin Schiewe und Josephine Schwanke (alle Turbine Potsdam) erneut die Vierer-Abwehrkette der DFB-Elf bildet. Im letzten Turnierspiel am Sonnabend gegen Irland muss DFB- Trainerin Maren Meinert aber ohne Babett Peter und ihre Klubkameradin Isabel Kerschowski – die am Dienstag gegen Schottland drei Tore schoss (PNN berichteten) – auskommen, denn die beiden Turbine-Youngster düsen am Freitag zurück nach Berlin. Dort soll es vom Flughafen Tegel direkt ins Olympiastadion gehen, wo dann ihre Bundesliga-Mannschaft noch einmal für das DFB-Pokalspiel am Sonnabend an gleicher Stätte (16.30 Uhr, live im ZDF) trainieren wird. Herzklopfen habe sie angesichts dieses Highlights noch nicht, „aber nach dem Spiel am Donnerstag wird meine Aufregung sicher steigern“, ahnt Babett Peter.

In Potsdam erntet die erst 17-Jährige von Verantwortlichen und Mitspielerinnen viel Lob. Im Winter vom Regionalligisten 1. FC Lok Potsdam zum Bundesligisten gewechselt, spielte sie sich sofort in die Stammelf, bewies sie in der Meisterschaft neben hoher Laufbereitschaft und Zweikampfstärke immer wieder auch ein Auge für den öffnenden Pass nach vorn. „Am meisten staune ich, dass sie bisher konditionell so gut mithält“, gesteht beispielsweise Mannschaftskapitän Ariane Hingst. „Wir werden an Babett noch viel Freude haben.“ Ähnlich äußert sich Cheftrainer Bernd Schröder. „Die Umstellung war für sie enorm: von dreimal auf fünf- bis sechsmal Training pro Woche, dazu erste Spiele mit der Nationalmannschaft beim Algarve-Cup, die Bundesliga-Einsätze und nun das U19-Turnier. Außerdem ein neues Umfeld und die Umstellung auf ein anderes Schulsystem als in Sachsen. So etwas verkraftet man nur mit hohen Willensqualitäten.“

Irgendwann werde ein Leistungsloch kommen, ahnt Schröder, der mit Babett Peter „bisher absolut zufrieden“ ist und sie am Sonnabend von Anfang an einsetzen will, falls sie ohne Blessuren aus Slowenien heimkehrt. „Wir wären dumm, wenn wir dem Mädel diese Möglichkeit verbauen würden.“ Zumal die Sportschülerin selbst sagt: „Bislang habe ich alles gut verkraftet.“ Es sei für sie in Potsdam bisher „besser gelaufen als gedacht. „Wer hat schon nach so kurzer Zeit die Chance, den UEFA-Cup, DFB-Pokal und Deutschen Meistertitel zu gewinnen.“ Turbine sei dafür die beste Adresse.

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