Konsum in Potsdam: Zahl der Drogentoten leicht gestiegen
Alkohol bleibt weiterhin die häufigste Todesursache: sechs Potsdamer starben daran im vergangenen Jahr. Todesfälle aufgrund alkoholischer Leberkrankheiten wurden dabei allerdings nicht erfasst.
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Neun Menschen sind im Jahr 2011 in Potsdam an Drogen verstorben. Diese Zahl teilte die Stadtverwaltung Potsdam auf eine Anfrage der Fraktion Die Andere mit, die Auskunft über die Drogentoten seit dem Jahr 2000 verlangt hatte. Alkohol war demnach 2011 bei sechs Verstorbenen die Todesursache, Heroin, sonstige Opiate und „Sonstiges“ werden je einmal aufgeführt. Zahlen für 2012 gibt es noch nicht. Die Tendenz ist damit leicht steigend: Im Jahr 2010 wurden vier Verstorbene als Drogentote gezählt, im Jahr 2009 sechs. „Wie in den Jahren zuvor hat das Problem Alkohol einen führenden Stellenwert“, heißt es in der Antwort der Stadt. Nicht erfasst sind dabei allerdings die alkoholischen Leberkrankheiten in Potsdam.
Die Zahl der Drogentoten ist damit seit der Jahrtausendwende leicht rückläufig. 2000 waren noch 14 Menschen Drogen zum Opfer gefallen, davon 13 dem Alkohol. Mitte der 2000er-Jahre pendelte sich die Zahl um die zehn ein. Schwerpunkt blieb dabei der Alkohol. Heroin, Kokain und andere Opiate wurden während der zwölf Jahre achtmal als Todesursache registriert, Alkohol 98-mal. Darunter sind 70 Männer und 28 Frauen. Männer bis 50 Jahre waren 29-mal unter den Opfern, Männer bis 70 Jahre sogar 32-mal. Sechs Frauen waren unter 50 Jahre, 15 unter 70 Jahre alt, als sie an den Folgen von Alkoholmissbrauch verstarben.
Die Stadt beruft sich bei den Zahlen auf das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg. Wie das Amt mitteilte, orientiert sich die Statistik an der im Totenschein genannten Todesursache. Danach gilt als Alkoholtoter, wer an einem Abhängigkeitssyndrom oder einer Rausch-Vergiftung verstirbt. Nicht erfasst sind die Todesfälle aufgrund alkoholischer Leberkrankheiten. Diese liegen laut dem Amt für Statistik wesentlich höher: So verstarben im Jahr 2011 aus diesem Grund 29 Potsdamer. Es war zugleich der höchste Wert seit 2005. Damals waren 39 Todesfälle wegen alkoholischer Leberzirrhose und ähnlicher Todesursachen erfasst worden. In den Jahren davor waren die Zahlen auf einem ähnlich hohen Niveau: 2004 verstarben ebenfalls 39 Menschen in Potsdam wegen alkoholischer Leberkrankheiten, 2003 waren es 25, in den Jahren davor zwischen 27 und 31.
Ingmar Höfgen
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