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Landeshauptstadt: Zahl neuer Jobs in Potsdam sinkt

Bilanz 2009: Mehr Arbeitslose und Hartz-IV-Bezieher / In 13 Firmen der Landeshauptstadt gilt Kurzarbeit

Stand:

In Potsdam werden trotz Wirtschaftskrise neue Jobs geschaffen – aber ihre Zahl geht deutlich zurück. Im vergangenen Jahr entstanden in der Landeshauptstadt 4201 neue Stellen ohne staatliche Zuschüsse – 588 oder rund zwölf Prozent weniger als 2008. Das zeigt die Jahresbilanz der Potsdamer Arbeitsagentur, die am gestrigen Dienstag präsentiert wurde. „Trotz der Krise war es für Potsdam ein gutes Jahr“, betonte Dieter Ecker-Lassner, der Vize-Chef der Agentur.

Doch fällt die Bilanzstatistik trüber aus als 2008. So gab es im Jahresdurchschnitt 6743 Arbeitslose, zwei Prozent mehr als 2008. Die Arbeitslosenquote lag im Schnitt bei 8,4 Prozent. Seit Januar 2009 verloren 7007 Menschen ihren Job, 813 mehr als noch im Jahr zuvor. Zugleich konnten sich aber nur 6591 arbeitslose Potsdamer über einen neuen Arbeitsplatz freuen. „Auch daran ist zu sehen, dass die Zahl der Neueinstellungen zurückgeht“, so Ecker-Lassner. Ein Grund für die Zurückhaltung der Wirtschaft sei die Krise, die auch zu Kurzarbeit geführt habe. Die kürzeren Arbeitszeiten wurden nach aktuellen Zahlen bei 99 Firmen im Bezirk der Potsdamer Arbeitsagentur eingeführt, sie gelten für 5802 Menschen zwischen Brandenburg an der Havel und Königs Wusterhausen. In der brandenburgischen Landeshauptstadt sind 13 Unternehmen mit 99 Mitarbeitern betroffen. „Wir werden sehen, wie sich bei solchen Betrieben die Auftragslage entwickelt und ob sie noch Menschen entlassen müssen“, sagte Ecker-Lassner.

Ein weiteres Problem ist die steigende Zahl der Personen, denen Mittel nach den Hartz-IV-Gesetzen zustehen. Diese werden von Bund und Kommune gezahlt – also auch direkt aus dem Potsdamer Stadthaushalt. Vergangenen Herbst war die Stadtverwaltung noch von einem Mehrbedarf von mehr als fünf Millionen Euro ausgegangen. Entsprechend ist die Zahl der so genannten Bedarfsgemeinschaften seit Dezember 2008 von 9184 auf bis Ende August 2009 auf 9494 gewachsen – genauer und aktueller kann die Agentur ihre Statistik wegen andauernder Verfahren nicht führen. Jede Bedarfsgemeinschaft erhält im Schnitt knapp 800 Euro monatlich.

Dennoch konnte Ecker-Lassner gestern auch positive Nachrichten verkünden: Im gesamten Agenturbezirk liegt Potsdam mit seiner aktuellen Arbeitslosenquote von 7,7 Prozent in der Statistik vorn. Mittelmark kommt auf 7,8 Prozent, ganz hinten liegt Brandenburg an der Havel mit 14 Prozent. Im Vergleich zum November sind die Veränderungen in Potsdam marginal: Plus 74 Arbeitslose. Aktuell sind damit 6262 Potsdamer ohne Beschäftigung. Henri Kramer

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