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Landeshauptstadt: Zahlen für den Deutschkurs

Fachleute: Zuwanderungsgesetz bringt Probleme

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Fachleute: Zuwanderungsgesetz bringt Probleme Das neue Zuwanderungsgesetz des Bundes, fürchten Fachleute, wird bei der Integration von Migranten und Flüchtlingen in Potsdam zu Verschlechterungen führen: Denn die Mittel für die obligatorischen Deutschkurse, die Spätaussiedler und Kontingentflüchtlinge bisher kostenlos besuchen konnten, sollen gekürzt werden. Jeder Kursteilnehmer müsse sich ab dem 1. Januar 2005 pro Stunde mit einem Euro an den Kosten beteiligen, erläuterte Jörgpeter Lund, geschäftsführender Vorstandsvorsitzender des Verein für Arbeitsmarktintegration und Berufsförderung (AIB), am Montagabend bei einer Diskussion unter dem Titel der Veranstaltung „Chancen und Probleme der Integration in der Region Potsdam“. Empfängern von Arbeitslosengeld II werde damit „der Besuch solcher Kurse so gut wie unmöglich gemacht“, befürchtete Maria Pichottka, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Ausländerbeiräte Brandenburg e.V. Es könnten allerdings Anträge auf Einzelfallförderung beim Bundesamt gestellt werden, ergänzte Lund. Problematisch sei zudem der Konkurrenzkampf zwischen den Bildungsträgern. Bei abnehmender Zahl der Kontingentflüchtlinge sollten sich die Ausbildungs- und Qualifizierungsträger die Maßnahmen teilen, so Lund. Außerdem erhielten die Bildungsträger ab 2005 nicht mehr wie derzeit vier, sondern nur zwei Euro und fünf Cent pro Teilnehmer und Stunde. Derzeit nimmt das Land Brandenburg jährlich 3,8 Prozent der Kontingentflüchtlinge auf, das entspricht 2470 Menschen. Für sie sei der Weg in den Arbeitsmarkt wegen schlechter Deutschkenntnisse, unzureichender Motivation sowie schlechter berufliche Voraussetzungen probelmatisch, sagte Sabine Bittrich, Sozialpädagogin im AIB. Parallel seien die objektiven Bedingungen, vor allem die hohe Arbeitslosigkeit, ungünstig. Durch den zunehmenden Motivationsmangel Deutsch zu lernen, „gerade bei Jugendlichen“, so Bittrich, verschärfe sich die Situation zudem dramatisch. Um dem zu begegnen, solle ein Netzwerk von Bildungsträgern, Ämtern, karitativen Einrichtungen und Schulen gegründet werden, um die Integration zu vereinfachen und die Menschen vor der Isolation zu bewahren, forderte Lund. U. Strube

U. Strube

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