
© Christoph Freytag
Literatur einmal anders beim Bücherpicknick Potsdam: Zauberhafte Elfen und wilde Räuber
Wild klappert die Zeltplane vom Marokkanischen Königszelt, laut prasselt der Regen auf das Dach. Kinderbuchautorin Nina Petrick lässt sich davon kaum aus der Ruhe bringen – und die jungen Zuhörer, die sich um sie versammelt haben, genauso wenig.
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Wild klappert die Zeltplane vom Marokkanischen Königszelt, laut prasselt der Regen auf das Dach. Kinderbuchautorin Nina Petrick lässt sich davon kaum aus der Ruhe bringen – und die jungen Zuhörer, die sich um sie versammelt haben, genauso wenig. Viel zu fasziniert sind sie von der Geschichte rund um das Mädchen Luisa, das in ihrem Garten einer waschechten Elfe begegnet und mit ihr ein zauberhaftes Abenteuer erlebt. „Der Zauberhafte Elfenbaum“ heißt das neue Buch von Petrick, das Ende nächsten Monats in der Duden-Reihe „Lesedetektive“ erscheint.
Beim Bücherpicknick im Volkspark am vergangenen Samstag gab sie den Besuchern schon einen Einblick und freute sich über die positive Resonanz. „Es ist immer spannend, wie die Kinder reagieren“, sagte sie. Die kleinen Zuhörer hätten auch gleich alles miterzählt, fügte sie hinzu. Seit über 20 Jahren schreibt die Germanistin schon Bücher für Kinder und Jugendliche, unter anderem auch für den Rundfunk. So hat sie schon viele Geschichten für die „Ohrenbärenreihe“ des Rundfunks Berlin-Brandenburg verfasst. „Das ist immer wieder eine Herausforderung, die mir aber besonders Spaß macht“, so die 49-Jährige. Demnach müssen die Geschichten kurz sein und trotzdem einen Spannungsbogen haben. Und das sei nicht immer einfach, erzählt sie.
Ihre Inspirationen für die Storys holt sie sich dabei von fast überall her – am meisten von ihrer eigenen Tochter. Oft reiche schon ein Satz, den sie irgendwo aufschnappe, um eine Geschichte zu kreieren. Neben fantasievollen Kindergeschichten schreibt sie auch Krimis und reale Jugendbücher. „Ich mag die Abwechslung, da bleibt es immer spannend“, sagte sie am Samstag.
Spannend wurde es auch bei der musikalischen Lesung von Sophia Martineck und Hennig Wagenbreth, die die Ballade „Der Pirat und der Apotheker“ von Robert Louis Stevenson musikalisch begleiteten. Der Berliner Illustrator Wagenbreth hat die Ballade selbst übersetzt und mit kolorierten Federzeichnungen bebildert, die wunderbar vielschichtig daherkommen. Die größere Herausforderung lag für ihn aber in der Übersetzung, die nicht nur sinngemäß sein sollte, wie er sagte. „Ich wollte auch die Reime erhalten und die müssen ja irgendwie auch im Deutschen passen.“ Das ist so gut gelungen, dass auch Erwachsene ihren Spaß daran hatten, wie sich am Samstag deutlich an den vielen Lachern im Publikum zeigte.
Bereits zum fünften Mal fand das Bücherpicknick im Volkspark Potsdam statt, bei dem Autoren und Illustratoren ihre Werke vorstellten und unter anderem auch die Stadt- und Landesbibliothek mit einem Stand vertreten war. sku
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