Landeshauptstadt: Zaubern und Songwriting
Im Babelsberger Sommercamp bereiten 120 Kinder ein Zirkusprogramm vor
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Für Kinder ist dieser „Sommer“ eine doppelte Strafe: Nicht nur, dass es dauernd regnet, es sind auch noch sechs Wochen Ferien, die man ja eigentlich draußen verbringen möchte. Genau das wollen auch die rund 120 Kinder, die dieses Jahr am Sommercamp im Lindenpark teilnehmen, das vom lokalen Bündnis für Familie in Babelsberg initiiert wird. Ums Zelten geht es beim Sommercamp allerdings nicht, die Kinder haben stattdessen eine Woche lang tagsüber im Lindenpark Akrobatik, Jonglieren und Zaubern gelernt, denn morgen soll ein komplettes Zirkusprogramm stehen.
„Das Sommercamp steht jedes Jahr unter einem Motto, zum Beispiel ‚Leben vor 100 Jahren’“, verrät Babette Reimers von Reimers Architekten, die das Sommercamp mit unterstützen. Diesmal heißt das Motto: „Sommerzirkus“. Am Montag hieß es aber erst mal nur „Zirkus“, denn der Regen verhinderte Aktionen im Freien. „Wir mussten das Sommercamp nach drinnen verlagern. War aber eigentlich ganz kuschlig“, sagt Kathrin Finke-Jetschmanegg vom Babelsberger Bündnis. Ans Reingehen dachte am Mittwoch aber niemand: Bei strahlendem Sonnenschein bereiteten sich die über hundert sechs- bis zwölfjährigen Kinder auf ihr Zirkusprogramm vor.
„Dieses Band hängt ganz fest“, sagt Christoph beim Zauber-Workshop und zeigt einen Ring, an dem zweifelsfrei ein fester Knoten sitzt. Einmal dran gezogen ist der Knoten ist plötzlich weg. „Den Trick verrate ich nicht! Oberstes Zaubergesetz – hab’ ich schriftlich“, meint der zehnjährige Zauberlehrling.
Die Tage im Sommercamp fingen meist sportlich an: „Jeden Morgen stehen alle Kinder vor der Bühne und machen Turnspiele“, so Finke-Jetschmanegg. Zwei der 26 Betreuer, viele davon Studenten, machen die Vorturner. Für ihre Mottos müsste sich das Sommercamp eigentlich jedes Jahr den ein oder anderen Fachmann suchen, aber es geht auch ohne: „Die Studenten denken sich selber viel aus, was man für Aktionen machen kann und sind da sehr kreativ“, sagt Reimers.
Die Kinder aber auch: Neben dem Skate-Park werden Gipsmasken oder Musikinstrumente aus Papprohren, Besenstielen und Kronkorken hergestellt, während ein Stück weiter große Laken in bunte Zirkuskulissen verwandelt werden. Jongliert wird bald auch, aber die Bälle dazu werden gerade erst gebastelt, nämlich aus sandgefüllten Luftballons. Die Gruppe „Songwriting“ hingegen arbeitet an selbstgeschriebenen Liedern und Geschichten. Zwei Songs sind schon fertig. „Ich habe eine Geschichte über einen Affen und eine Banane geschrieben“, sagt der achtjährige Edgar. Wie die Kinder auf Themen für die Geschichten gekommen sind, zeigt die Wand, an der über 1050 Begriffe stehen – Ergebnis eines Brainstormings. „Ich könnte noch mehr hinschreiben“, meint Julius (8).
Vorausschauend wurde das Camp dieses Jahr so konzipiert, dass alle geplanten Aktionen im Lindenpark-Gebäude durchgeführt werden können. Auch die morgige Zirkusvorstellung um 13.30 Uhr, die eigentlich im Freien stattfinden sollte, wurde nach einem Blick in den Wetterbericht bereits in den Konzertsaal verlegt.
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