Sport: Zeit des Probierens ist vorbei
Im Havelland rollt am Wochenende wieder der Fußball
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Die Zeit des Probierens ist nun auch für die Fußballteams des Havellandes vorbei. An diesem Wochenende dürfen sich die Fans auf den Startschuss in allen fünf Kreis-Spielklassen freuen. Nachdem sich der Kreismeister Wachow/Tremmen in die Landesklasse abgesetzt hat, werden in der höchsten Spielklasse des Kreises die Karten nun neu gemischt. Ob es wieder einen so souveränen Meister geben wird wie im Vorjahr, wird sich erst im Saisonverlauf herausstellen.
Hoffnung machen dürfen sich auch vor dieser Saison wieder mehrere Teams. Wenn man bedenkt, dass zuletzt zweimal der Vizemeister im Folgejahr Platz eins belegte, dann sind den Saarmundern große Chancen zuzubilligen. Deshalb darf man auch gespannt sein, wie die Kicker aus dem Nuthetal am Sonntag im Auswärtsspiel beim SV Falkensee-Finkenkrug III aus den Startlöchern kommen. Als Neuling belegte dieses Team im vergangenen Jahr Rang neun und überraschte mit vielen unerwarteten Ergebnissen. Gewannen die Saarmunder das Hinspiel in Falkensee noch klar mit 5:0, so kassierten sie im Frühjahr daheim eine fast ebensolche Niederlage: 0:4. Morgen heißt es für die Saarmunder also höllisch aufpassen, wenn sie in Falkensee antreten. „Man darf gespannt sein, ob die Vorbereitung auf die neue Saison gelungen ist“, hält sich der Saarmunder Coach Detlev Kehr mit einer Prognose noch zurück. Finkenkrugs Trainer Dieter Kamradt sieht sich in einer schwierigen Situation. „Angefangen bei der ersten Männermannschaft, gab es bei uns im Verein einen großen Spielerschwund. Das zog sich über alle vier Teams hin“, sagt Kamradt. Für ihn ist zwar eher der RSV Eintracht Teltow erster Anwärter auf die Meisterschaft, doch auch gegen Saarmund werde es ziemlich schwer. „Mit einem Punktgewinn wäre ich schon zufrieden“, so der Coach.
Der Schönwalder SV 53 war wie Falkensee-Finkenkrug III ebenfalls erst im vorigen Jahr in die Kreisliga aufgestiegen und hatte sich als Dritter noch deutlich besser platziert. Auf mehreren Positionen verstärkt, dürfen jetzt noch höhere Ziele anvisiert werden. Ein Auftaktsieg beim FSV Babelsberg 74 könnte bereits die erste Weichenstellung sein. Trainer Mario Berg will in dieser Liga keinen Gegner unterschätzen. Als Titelanwärter, wie viele meinen, sieht er seine Truppe nicht. Berg glaubt aber mit zwei Neuzugängen vom SV Falkensee-Finkenkrug und einem Zehlendorfer Hertha-Spieler seine Truppe so verstärkt zu haben, dass sie auf jeden Fall oben mitmischen kann.
Grün-Weiß Brieselang, der RSV Eintracht Teltow und der SV Babelsberg 03 III sind weitere Teams, die im Kampf um die Meisterschaft zu beachten sind. Die Teltower haben sich im Vorjahr durch eine Durststrecke in der 1. Halbserie ihre Chancen selbst verbaut. Später lief es dann aber ganz ordentlich und auch in den Testspielen zur Saisonvorbereitung waren die Schützlinge von Trainer Michael Köppchen schon ganz gut drauf. Am Sonntag heißt der Gegner Blau-Weiß Beelitz, der in der vergangenen Saison zweimal bezwungen wurde. Der Heimvorteil für Blau-Weiß verkleinert die Favoritenrolle des RSV vielleicht ein wenig. „Wenn keiner will, dann steigen wir natürlich gerne auf“, bleibt Teltows Coach Michael Köppchen auf die seinem Team angedachten Titelchancen locker, „doch ich sehe da noch vier, fünf andere Kandidaten.“ Selbst der Auftaktgegner Beelitz, so Köppchen, ist am Sonntag nicht zu unterschätzen.
Der SVB III empfängt morgen die Potsdamer Sport-Union 04. Deren Anhängern dürfte vor dem ersten Spiel nicht recht wohl sein, denn an der Templiner Straße hat es im Sommer einen personellen Aderlass gegeben. An der Sandscholle gibt es nun das erste Potsdam-Derby, in dem die Nullvierer beweisen müssen, wie sie die neue Situation meistern.
Traditionell haben die Aufsteiger am ersten Spieltag meist ein Heimspiel. Auch Lok Elstal und die SG Töplitz starten vor eigenem Publikum, und sie sind dabei nicht einmal chancenlos. In Elstal ist die SG Bornim zu Gast. Deren schwache Serie im Frühjahr sollte dennoch nicht zu voreiligen Schlüssen verleiten. An der Golmer Chaussee hat es einige personelle Veränderungen gegeben. Dem an seine frühere Wirkungsstätte zurückgekehrten Trainer Mike Weißfuß ist zuzutrauen, dass er eine schlagkräftige Truppe geformt hat, die vielleicht sogar wieder um vordere Tabellenränge mitspielen kann.
Mit Töplitz gibt es in diesem Jahr wieder einen richtigen Neuling in der Kreisliga. Die von Klaus Herber und Hartmut Streich trainierte Truppe bestreitet ihre Heimspiele immer sonnabends. Zum Auftakt gibt es mit Fortuna Babelsberg II eine lösbare Aufgabe. Die Stern-Elf spielte seit ihrem Aufstieg vor zwei Jahren stets gegen den Abstieg und ist daher für Töplitz der richtige Gegner zum Eingewöhnen.
Anstoß aller Spiele ist um 15 Uhr, Reserven um 13 Uhr.
Hans Jirschik
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