Landeshauptstadt: Zeit für Erdkabel in Golm läuft ab Bergamt vor Entscheidung über Freileitung
Golm - Den Gegnern der Freileitung in Golm läuft die Zeit davon: Im August oder spätestens September will das Landesbergamt über den Antrag des Netzbetreibers Edis entscheiden, die bestehende Freileitung durch den Ort zu sanieren. Das sei das Ziel der Behörde, teilte das Landesbergamt auf PNN-Anfrage mit.
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Golm - Den Gegnern der Freileitung in Golm läuft die Zeit davon: Im August oder spätestens September will das Landesbergamt über den Antrag des Netzbetreibers Edis entscheiden, die bestehende Freileitung durch den Ort zu sanieren. Das sei das Ziel der Behörde, teilte das Landesbergamt auf PNN-Anfrage mit. Einen genauen Termin für die Entscheidung gebe es noch nicht.
Das Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg mit Sitz in Cottbus ist auch für die Genehmigung der Energietrassen im Land zuständig. Dort hatte Netzbetreiber Edis bereits die Pläne für die Erneuerung der Freileitung eingereicht – freiwillig, wie das Unternehmen seinerzeit betonte. Denn für die Bestandssanierung wäre ein neues Genehmigungsverfahren eigentlich nicht nötig gewesen. Die von dem Netzbetreiber eingereichten Pläne sehen für Golm die Beibehaltung der jetzigen, im Jahr 1936 errichteten Trasse vor. Die Pläne lagen im vergangenen Jahr aus.
Widerspruch gab es reichlich: In Golm gründete sich die Bürgerinitiative „Golm unter Strom“ und machte gegen die Trasse für die 110-Kilovolt-Hochspannungsleitung mobil. Die Freileitung müsse verschwinden – entweder außerhalb des Ortsgebiets oder unter der Erde. Im Wahljahr fand die Forderung trotz der Kosten von bis zu 3,5 Millionen Euro bei vielen Lokalpolitikern anklang. Die Stadtverordneten sprachen sich im Mai für die Verlegung eines Erdkabels anstatt der Freileitung aus. Die Mehrkosten sollten aus dem städtischen Haushalt kommen. Auf Initiative von Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) war jedoch die Beteiligung aller betroffenen Anwohner in Höhe des Wertzuwachses ihrer Grundstücke als Bedingung gestellt worden. Doch an der Beteiligungsbereitschaft mangelt es noch. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) hatte nach PNN-Informationen erklärt, dass es unverantwortlich wäre, die Gespräche mit den Anwohnern fortzuführen, weil bisher eine deutliche Mehrheit der von der Stadt angeschriebenen Anwohner eine Kostenbeteiligung abgelehnt hatten. Doch abgeschlossen ist dieses Verfahren noch nicht. mar
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