Vorfall am Heiligen See noch ungeklärt: Zeugenaufruf der Polizei bislang ohne Erfolg
Fünf junge Männer sollen eine Frau und ihre Enkelin am Heiligen See belästigt haben. Der Verdacht des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen steht im Raum. Doch bislang kann niemand den Vorfall bestätigen.
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Potsdam – Der angeblich exhibitionistische Vorfall am Heiligen See Ende Juli bleibt rätselhaft. Auch vier Tage nach einem Zeugenaufruf der Polizei haben sich bislang keine Badegäste gemeldet, die etwas beobachtet haben. Selbst die vier Personen, die nach bisherigen Erkenntnissen eingegriffen und die Täter aufgefordert haben, den Strand zu verlassen, sind weiterhin unbekannt, wie eine Sprecherin der Polizei am gestrigen Montag den PNN sagte.
Wie berichtet ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Anfangsverdachts des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen. Konkret soll sich die Tat am Badestrand bereits am 25. Juli gegen 14 Uhr ereignet haben. Eine 56-jährige Potsdamerin wollte nach Angaben der Polizei zusammen mit ihrer Enkelin einen Tag am Badestrand verbringen. Gegen 14 Uhr sollen etwa fünf junge Männer mit südländischem Aussehen am Strand erschienen sein und sich vor der Familie und weiteren Badegästen öffentlich selbst befriedigt haben. Die vermutlich Jugendlichen verließen demnach den Strand, nachdem sie von mehreren Badegästen aufgefordert worden waren, ihre Handlungen zu unterlassen. Zwei der Täter sollen vor dem Verlassen des Strandes provokativ ins Wasser uriniert haben.
Die Polizei sucht weitere Zeugen
Der Fall war durch einen Beitrag im sozialen Netzwerk Facebook bekannt geworden. Auch die 56-Jährige und die Enkelin gaben der Polizeisprecherin zufolge bei einer Befragung an, dass sich der Vorfall so zugetragen hat. Die Sprecherin nannte es ungewöhnlich, dass bislang niemand den Vorfall bestätigen konnte. Dies gelte besonders für die Badegäste, die eingriffen – zwei Männer und zwei Frauen.
Die Polizei sucht weiterhin nach Zeugen – vor allem die Gruppe, die die Täter ansprachen. Hinweise auf den Vorfall können weiterhin unter der Tel.: (0331) 5508 1224 oder polizei.brandenburg.de abgegeben werden.
Nach den Ereignissen in der Kölner Silvesternacht, als massenhaft Frauen sexuell belästigt wurden, gab es in Brandenburg vermehrt Anzeigen wegen sexueller Nötigung durch Ausländer – die sich aber letztendlich nicht bewahrheiteten. Die Polizei sieht im Fall von Heiligen See aber die Aussagen der Frau und ihrer Enkelin als glaubwürdig an.
Stefan Engelbrecht
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