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Potsdamer Triathleten: Ziel: Türkische Riviera

Die Potsdamer Nachwuchs-Triathleten wollen sich für die Junioren-EM qualifizieren.

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In den vergangenen Tagen hatte Ron Schmidt so einiges um die Ohren. Unterkünfte musste der Potsdamer Triathlon-Trainer organisieren, die Verpflegung für die Gäste absichern und schließlich dafür sorgen, dass auch mit den Sportstätten alles klargeht. Denn: Am Samstag startet im Luftschiffhafen der deutsche Triathlon-Nachwuchs in die Saison. Am ersten Test der Deutschen Triathlon-Union (DTU) werden mehr als 60 junge Dreikämpfer teilnehmen und auch vom Team Triathlon Potsdam werden einige Athleten ins Rennen geschickt.

Allerdings geht es bei diesem ersten DTU-Test um einen Leistungsnachweis in nur zwei Sportarten: Der Entscheidung über 800 m Schwimmen am Vormittag folgt am Nachmittag der 5000-Meter-Lauf. Gestartet wird dann erstmals wie bei der Nordischen Kombination: Der schnellste Schwimmer startet beim Lauf als Erster, die weiteren Athleten folgen in den entsprechenden Zeitabständen. Für die Junioren der Jahrgänge 1994 bis ’96 ist dieser erste Test eine besondere Herausforderung, denn mit einem Sieg würden sie gleichzeitig das Ticket für die Junioren-Europameisterschaften (JEM) lösen, die am 15. und 16. Juni im türkischen Antalya ausgetragen werden.

In die Türkei will auch Laura Lindemann. Die 16-Jährige hatte in den vergangenen Tagen jedoch mit Knieproblemen zu tun und musste deshalb auf das Tempotraining beim Laufen verzichten. „Ich bin aber guter Dinge, dass ich die Qualifikation schaffe. Es wäre ja meine erste JEM und deshalb bin ich auch ganz besonders motiviert“, sagt die schwimmstarke Potsdamerin, die ebenso wie ihre Mitstreiterinnen von Ron Schmidt trainiert wird und im vergangenen Jahr Neunte des Deutschlands-Cups wurde.

Optimistisch ist auch Kristin Ranwig, einen vorderen Platz zu erkämpfen. Als 15-Jährige kann sie sich zwar noch nicht für die JEM qualifizieren – ganz weit vorn will sie dennoch ankommen. Allerdings steht sie erst seit Montag wieder im Training, da sie an einer Bronchitis erkrankt war. Sophie Pilz ist die dritte Potsdamer Triathletin im Bunde – bei der gebürtigen Sächsin, so Ron Schmidt, solle es jedoch allenfalls auf eine gute Einstiegsleistung ankommen.

Und schließlich geben sich auch die jungen Männer des Potsdamer Vereins die Ehre und nehmen die Qualifikation in Angriff. „Bei mir verlief das Training den gesamten Winter über sehr gut“, erzählt Lasse Lührs, der im vergangenen Jahr die Bronzemedaille bei den Deutschen Meisterschaften erkämpfen konnte. „Auch das Trainingslager auf Fuerte Ventura lief bestens. Ich fühle mich gut und mein Ziel ist ganz klar ein Ticket.“ Das haben sich auch seine Mannschaftgefährten Stefan Konrad, Deutscher Vizemeister des vergangenen Jahres, und Jonathan Klemund vorgenommen. Für diesen ist sein Auftritt am Samstag nahezu ein Comeback in die Triathlonszene. Vom Kanurennsport gekommen, entschied er sich schließlich für den Dreikampf und musste wegen einer starken Verletzung, die er sich beim Fußballspielen zugezogen hatte, lange Zeit aussetzen. „Wir sind sehr gespannt, wie er die Sache meistern wird“, sagt Ron Schmidt.

In Halle an der Saale wird es am 18. Mai schließlich eine zweite Möglichkeit geben, ein Ticket für die JEM zu lösen. Je drei Plätze werden dann beim Deutschland-Cup vergeben. Für den Triathlon-Nachwuchs fällt in Halle gleichzeitig der eigentliche Startschuss in die neue Saison. Und in dieser wollen auch die Triathleten aus dem Potsdamer Luftschiffhafen wieder ein entscheidendes Wörtchen mitreden.

Henner Mallwitz

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