Landeshauptstadt: Zimtzicken bangen um Projekt
Noch keine Lösung für das Projekt „Mädchenzukunft“
Stand:
Innenstadt - Das interkulturelle Projekt „Mädchenzukunft“ sorgte gestern im Migrantenbeirat einmal mehr für Diskussionen. Bekanntlich ist die stiftungsfinanzierte Förderung für das Migrantinnenprojekt am Mädchentreff „Zimtzicken“ im April ausgelaufen, gleichzeitig haben sich die Stadtverordneten gegen eine kommunale Förderung entschieden (PNN berichteten).
Momentan werde der Betrieb – es gibt eine Projektkraft – übergangsweise mit Geld vom Förderverein des Autonomen Frauenzentrums aufrecht erhalten, sagte Vera Spatz vom Mädchentreff im Migrantenbeirat. Zudem gebe es Gespräche mit der Pro Potsdam, auch ein Termin mit dem Jugendamt und der Sozialbeigeordneten Elona Müller-Preinesberger (parteilos) stehe bevor. Spatz erneuerte ihre Forderung, die Stadt müsse das Projekt finanzieren: „Das ist Aufgabe der Stadt.“ Früheren Angaben zufolge geht es um eine Summe von 35 000 Euro im Jahr 2011 und danach jährlich 51 000 Euro.
Unterstützung kam von der Beiratsvorsitzenden Olga Schummel (Die Linke). Sie kritisierte den Umgang der Stadt mit dem Toleranzgedanken als „einseitig“: „Wenn es darauf ankommt, Toleranz zu leben, dann muss man eben auch zahlen.“ Hella Drohla, beratendes Beiratsmitglied, sprach von einem „Skandal“. Die Stadt zahle Geld für Lampen im Fußballstadion, „aber für Kinder ist so eine kleine Summe nicht da“. Olga Schummel will sich für einen Antrag der Linkenfraktion zugunsten des Projekts einsetzen.
Kritik an den lautstarken Forderungen des Mädchentreffs kam indes von Beiratsmitglied Sabine Bittrich. Die Mitarbeiter hätten nicht klar gemacht, welche Finanzierungsvarianten sie bereits geprüft hätten. „Mit mehr Diplomatie ist oft mehr zu erreichen“, so Bittrich. Die Regelförderung von der Stadt sei schließlich „das höchste, was man erreichen kann, wie ein Sechser im Lotto“. Bittrich schlug vor, einen Antrag beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zu stellen. jaha
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: