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Landeshauptstadt: Zittern für Sarah und Jogi

Am Roten Teppich war es zwar kalt, aber gut besucht

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Drei paar Strümpfe, heiße Getränke, karierte Daunenjacke, Taschenwärmer – Anja Langhammer weiß, wie man sich für einen Roten Teppich im kalten November rüstet. Aus Plauen im Vogtland ist die 29-Jährige gestern nachPotsdam-Babelsberg gereist, um die Stars der Bambi-Verleihung live zu erleben und Autogramme zu sammeln. „Ich stehe seit ein Uhr mittags hier“, sagte sie denPNN. Und das war für einen der Plätze in der ersten Reihe auch nötig: Rund 200Fans, deutlich mehr als im Vorjahr, waren vor die Metropolis-Halle im FilmparkBabelsberg gekommen, um den Star-Auflauf vor der Preisgala zu erleben.

20 PNN-Leser hatten dafür besonders gute Startbedingungen:die Gewinner der Karten für den VIP-Fanbereich direkt am Eingang zuMetropolis-Halle, die die PNN gemeinsam mit der Mittelbrandenburgischen Sparkasse verlost hatten. Darunter zum Beispiel der Babelsberger Thomas Beyersdorff, der mit seiner Frau Maren gekommen war. „Das ist unser erstes Mal am Roten Teppich“, sagte er. Gleiches galt auch für Raimund Mausolf, ebenfalls mit Ehefrau vor Ort. „Wir wollen einfach mal sehen, wie sowas abgeht“, sagte der Fahrzeugingenieur.

Gleich eine ganze Flotte von schwarzen Limousinen aus dem Haus seines Arbeitgebers in Ludwigsfelde sollte schon bald vor der Metropolis-Halle anrollen. Auch wenn um die Identität der Insassen zunächst noch allgemeines Rätselraten herrsche.

18.11 Uhr ein erstes bekanntes Gesicht: Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD), der mit Frau Christine und Tochter Karen kam – und der sich als erklärter Piratenfilm-Fan, wie er verriet, vor allem aufFluch-der-Karibik-Star Orlando Bloom freute.

Keine zehn Minuten später geht das erste Kreischen durch die Menge: Unheilig –Sänger „Der Graf“ machte den Fans seine Aufwartung. 18.27 Uhr dann schon eine der glamourösesten Stars des Abends: Sarah Jessica Parker („Sexand the City“) entsteigt im silbern glitzernden Cocktail-Kleid ihrem Maybach und lächelt in die Kameras.

Auch in die von Thomas Beyerhoff. Seine Frau hingegen verliert ihren Stift an die New Yorkerin. „Sie war aber richtig sympathisch“, erzählt die PNN-Leserin, die an Ersatzstifte gedacht hatte, später. Auch Orlando Bloom, der sich kurz nach sieben viel Zeit für die Fans nahm, wird in ihrem Heft unterschreiben. „Ich habe ihm ein Kompliment gemacht und er hat geantwortet“, berichtet die Babelsbergerin stolz.

Als VIP-Fan muss sie dafür nicht so laut kreischen wie Anja Langhammer in der Masse gegenüber. Das Autogramm sicherte sich die Sächsin aber auch. Rund 5000 Unterschriften habe sie in ihrem Leben bereits gesammelt, erzählt sie. Zweimal pro Monat wartet sie irgendwo am Roten Teppich.

Und dann geht es Schlag auf Schlag: Bei Jogi Löw und Udo Lindenberg werden die Sprechchöre noch lauter als bei den Stars aus Hollywood. Shakira hingegen erntet mit ihrem Kürzestauftritt energische Buhrufe – nur drei Autogramme gibt die kolumbianische Sängerin, ehe sie in der Halle verschwindet.

Gegen die durchdringende Kälte verteilen Helferinnen unter den Fans heißen Punsch in Plastebechern – 110 Liter hielten die Veranstalter vor, außerdem sollten die wartenden Fans mit hunderten Laugenbrezeln bei Laune gehalten werden.

Modezar Karl Lagerfeld geht als einer der letzten Gäste über den Teppich. „Bitte nehmen Sie Ihre Plätze ein“, tönt es da schon durch die Lautsprecher. Und dann bleibt nur noch der Gang nach Hause, zum Fernseher.

„Wir sind sehr zufrieden“, resümiert PNN-Leser Thomas Beyersdorff. „Das war schon ganz lustig“, räumt der Babelsberger ein. Fotos mit Jogi Löw, Mesut Özil und Udo Lindenberg hat er geschossen. Der Wehrmutstropfen:„Shakira und Nadja Uhl haben uns enttäuscht und sind einfach weitergegangen.“

„Das war interessant, hat Spaß gemacht, richtig schön“, schwärmte auch Raimund Mausolf. Auf Autogramme sei er nicht so scharf gewesen. Aber eineUnterschrift hat er sich dann doch gesichert: Die von Affenforscherin und Bambi-Preisträgerin Jane Godall, die mit einem Plüsch-Affen auf dem Teppich posiert hatte.

Wir mögen die Natur, Reisen, wilde Tiere“, erzählt Mausolf. Mit seiner Frau sei er schon mehrfach in Afrika gewesen. „Solche Leute wie Godall, die haben es einfach drauf“, sagt er mit anerkennender Stimme. Jana Haase

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