Neues Schwimmbad in Potsdam: Zu Besuch im noch nicht ganz fertigen blu
Die Bauarbeiten für das neue Bad am Brauhausberg nähern sich dem Ende. Ein genauer Eröffnungstermin für das blu ist aber noch nicht bekannt. Die PNN haben sich vorab dort umgesehen.
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Potsdam - Glatt wie ein Spiegel sieht die Oberfläche aus. Grünlich schimmert der Inhalt. Es riecht schon nach Schwimmbad. Im künftigen Freizeitbereich des neuen Schwimmbads am Brauhausberg ist schon Wasser im Becken. Erst vor ein paar Tagen wurde es eingelassen. „Ein Meilenstein“, wie Bauleiter Knut Nell sagt. Wenn in der nächsten Woche die Filteranlage eingeschaltet wird, soll auch der grüne Schimmer im Wasser verschwinden. Am gestrigen Donnerstag führte der Bauchef für Potsdams neues Bad bei einem Rundgang über die Baustelle.
Es geht sichtbar voran. So viel ist gleich zu erkennen. Im Vergleich zum Baustellenrundgang im Januar hat sich einiges verändert. Das sieht man gleich am Eingang: Der gelbe Empfangstresen im verglasten Eingangsbereich steht schon. Daneben ist das Drehkreuz für den Aufgang zum Saunabereich noch unter einer Plane verborgen. Die Wände sind weiß gestrichen – im Januar war noch der rohe Beton zu sehen. Auch die Schränke im Umkleidebereich sind inzwischen aufgestellt.
Im April soll der Eröffnungstermin bekannt gegeben werden
„Wir sind auf Kurs“, sagt Knut Nell auf die Frage nach dem Zeitplan zur Eröffnung. 140 Menschen sind derzeit auf der Baustelle beschäftigt. Einen Termin, wann die Potsdamer in ihr neues Sport- und Freizeitbad eintauchen können, konnte Nell aber auch am Donnerstag noch nicht nennen. Das sei Sache der kommunalen Stadtwerke, die das Bad im Auftrag der Stadt errichten lassen. Mitte April werde der bis dahin abgestimmte genaue Termin der Eröffnungsfeier bekannt gegeben, hieß es auf PNN-Nachfrage von den Stadtwerken. Zuletzt hieß es, dass das blu im Mai eröffnen wird. Künftig soll es auch möglich sein, Tickets für das blu online zu reservieren. Wann der Online-Shop eingerichtet wird, ist allerdings noch offen.
Hört man Nell zu, referiert er allerdings nur Aufgaben auf der Baustelle im März und April. Danach könnte also alles fertig sein. Zum Beispiel das große Wettkampfbecken des Sportbades: Gefliest wurde es schon im Winter. Mittlerweile hat auch der Sprungturm ein Geländer. Am Donnerstag herrschte rege Betriebsamkeit. Ein Dutzend Arbeiter waren damit beschäftigt, das 50 Meter lange und zehn Bahnen breite Becken zu putzen. Am Montag heißt es nämlich „Wasser marsch“ im Sportbad. Dann wird das Becken mit 3000 Kubikmetern Wasser geflutet. Allerdings ganz behutsam, wie Nell erklärt. „24 Stunden dauert die Prozedur.“ Das Wasser wird nämlich auf Raumtemperatur vorgeheizt. Etwa 16 Grad sind das im Moment. Das wird stündlich kontrolliert. So soll verhindert werden, dass es an der Oberfläche der Fliesen zu Spannungen kommt, die das Material schädigen könnten. Nell nennt es einen Schlüsselprozess für die Inbetriebnahme. „Wir feiern aber erst, wenn alles fertig ist.“
Höhenverstellbarer Boden im Lehrbecken
Anschließend ist das Lehrbecken dran. Der höhenverstellbare Boden ist bereits installiert. Eine Folie schützt ihn noch. „Das ist wie ein Nudelsieb“, sagt Nell. Der wasserdurchlässige Boden kann auf jede gewünschte Tiefe bis zu 1,80 Meter gebracht werden – je nachdem, ob Kinderschwimmen oder Aquafitness im Becken stattfinden soll. Am Donnerstag steht der Boden auf 30 Zentimetern Tiefe, ist auf einer Anzeigentafel neben dem Beckenrand zu lesen.
Dort steht auch ein provisorischer Lüfter und pustet konstant warme Luft in die Schwimmhalle. Dabei ist die dauerhafte Belüftungsanlage schon komplett installiert. Wie umgedrehte Pilze hängen ihre Ventile unter dem Dach der Schwimmhalle. Eingeschaltet ist sie noch nicht, damit kein Baustaub in die Leitungen kommt. „Übernächste Woche nehmen wir sie in Betrieb“, sagt Nell. Vorher stehe noch das Feintuning an.
400 Zuschauer können Wettkämpfe auf der Tribüne verfolgen
Eine Etage über dem Schwimmbecken erstreckt sich die Zuschauertribüne. 400 Zuschauer sollen dort künftig die Wettkämpfe verfolgen können. Noch wäre das etwas ungemütlich, denn die Sitzbänke fehlen noch. Die Holzroste sollen in den kommenden Wochen angeschraubt werden. Lehnen wird es nur in der letzten Reihe geben. Auch zwei Stellflächen für mehrere Rollstühle sind vorgesehen.
Gemütlicher als auf der Tribüne soll es künftig im Saunabereich sein. Dort tut sich derzeit am meisten. Am Donnerstag befestigte ein Arbeiter mit einem Bolzenschussgerät die Holzverschalung auf dem Fenstersims der Mental-Sauna. Künftig soll es dort bei 60 Grad und 50 Prozent Luftfeuchtigkeit sehr ruhig zugehen. Neben der Mental-Sauna werden im zweiten Obergeschoss derzeit mehrere Saunen, ein Dampfbad, ein türkischer Hamam, Ruhe- und Massageräume sowie ein kleines Schwimmbecken als Verbindung zwischen Innen- und Außenbereich mit Dachterrasse ausgebaut. In drei Wochen soll im Saunabereich alles fertig sein. „Das ist das letzte Finish“, sagt Nell.
Fliesen des alten Bads am Brauhausberg kommen ins neue blu
Ein bisschen vom alten Bad wird auch im neuen blu stecken: So soll das Fliesenbild am kleinen Schwimmbecken der jetzigen Schwimmhalle auch in der neuen zu sehen sein. Allerdings nicht im Original. Die alten Fliesen können nämlich nicht vollständig zerstörungsfrei ausgebaut werden.
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