FEUERWEHRLEUTE KRITISIEREN PERSONALSTÄRKE: „Zu einer anderen Zeit hätten wir verloren“
Aus den Reihen der Potsdamer Berufsfeuerwehr kommt nicht nur Kritik an der Wochenarbeitszeit von 56 Stunden. Auch die Personalausstattung und die Arbeitsrealität wird bemängelt.
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Aus den Reihen der Potsdamer Berufsfeuerwehr kommt nicht nur Kritik an der Wochenarbeitszeit von 56 Stunden. Auch die Personalausstattung und die Arbeitsrealität wird bemängelt. Es gebe „keine Reserven bei Krankheit“, heißt es. Oft würden Leute von den Feuerwehren abgezogen und auf die Rettungswagen verteilt. „Dann sitzen nur vier statt sechs Leute auf einer Feuerwehr“, sagte ein Potsdamer Berufsfeuerwehrmann. Die Sollstärke werde häufig „nur durch Praktikanten erreicht“. Beim Hochhausbrand am 10. August dieses Jahres in der Breiten Straße sei die Personalsituation sehr knapp gewesen: „Der Brand zu einer anderen Tageszeit – und wir hätten verloren“, sagte ein Potsdamer Feuerwehrmann den PNN. Die Kameraden mussten mit voller Ausrüstung bis in die 14. Etage laufen: „Das ist das Anstrengendste, was es gibt.“ Es sei kaum möglich gewesen, einen qualifizierten Rettungstrupp vor dem Hochhaus in Bereitschaft zu halten, um gegebenenfalls den Kameraden zu Hilfe zu eilen. Potsdams Feuerwehrchef Wolfgang Hülsebeck weist die Kritik an dem Einsatz entschieden zurück. Er erklärte den PNN: „Das ist eine boshafte Unterstellung.“ Potsdams Berufsfeuerwehr sei personell und technisch im Vergleich zu anderen Städten gut aufgestellt: „Ich sehe keine Defizite.“ Auch bei kritischen Wohnungsbränden stehe jederzeit ein Rettungstrupp bereit. gb
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