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Landeshauptstadt: Zu Günther Jauchs Potsdam-Rede

Krisensitzung nach Jauch-Rede, 16.3.

Stand:

Krisensitzung nach Jauch-Rede, 16.3. 2007

Ich habe mich wieder einmal sehr gefreut, wie die PNN lokalpolitische Themen aufnimmt und in Berichterstattung und Meinungsäußerung nicht locker lässt, bis der konkrete Ablauf zu einem Abschluss gelangt ist. Dies war schon exemplarisch bei der Karnevalsposse „Wir bauen uns jetzt ein Stadtschloss“ und findet seine Fortsetzung in den Berichten über Günther Jauchs Äußerungen zu der von ihm wahrgenommenen Qualität der Stadtverwaltung. Hier hat mich eine Passage besonders aufmerken lassen: Der Oberbürgermeister (OB) hat eine strenge Prüfung angekündigt und soll angemerkt haben, dass dies unbesehen der Person des Kritikers erfolgte.

Das macht mich zuversichtlich, dass sich nicht wiederholt, was ich selbst erlebt habe. Ich hatte den OB im März des Jahres 2004 darauf aufmerksam gemacht, dass er für eine Übergangszeit in der Jagdgenossenschaft Fahrland Notvorstand sein müsse. Der OB hat hierauf zu keinem Zeitpunkt reagiert. Er reagierte selbst nicht, als ich ihn auf die Tatsache aufmerksam machte, dass die Untere Jagdbehörde Potsdam ihre gesetzlich obliegenden Pflichten nicht wahrnimmt. Aus seinem Büro, mit dessen Leiter ich in dieser Sache öfter telefonierte, kam nur die Äußerung, dass man das doch erstmal laufen lassen solle. Statt, wie gesetzlich vorgeschrieben, zu handeln, gefiel sich der Büroleiter in unsachlichen Anmerkungen. Ich habe mich damals darüber gewundert, weil ich eine solche Qualität im Verwaltungshandeln nur vom Amt Fahrland kannte. Nun gut, jetzt wird es ja auf jeden Fall besser.

Fritz Band-Rieger, Fahrland

Erhalt der Kulturgüter hat oberste Priorität – das gilt für alle Bauherren

Herr Jauch vermittelt den Eindruck, dass er in der Potsdamer Bauverwaltung ständig ein und aus geht, was sonst nur „Baulöwen“ oder „Immobilienhaien“ nachgesagt wird. Dadurch drängt sich die Frage auf, welcher Berufsgruppe er eigentlich zugeordnet werden will. Aber den Gipfel lieferte der oberste Beamte der Potsdamer Stadtverwaltung, indem er während einer Dienstreise – ohne die Vorgänge prüfen zu können – offen für Herrn Jauch Partei ergriff. Zweifellos ist es für die Mitarbeiter der Bauverwaltung nicht immer einfach, öffentliche und private Interessen auf gesetzlicher Grundlage widerspruchsfrei abzuwägen. Es steht außer Frage, dass die Erhaltung unserer Kulturgüter – denen auch bestehende Gebäude mit allen konstruktiven Details zuzurechnen sind – oberste Priorität genießen. Dieser Umstand gilt für jeden Bauherren und sollte auch für einen Fernsehmoderator Gültigkeit behalten. Es sei darauf verwiesen, dass die städtebauliche Entwicklung der Stadt Potsdam nach der politischen Wende im Jahr 1989 einen überwiegend positiven Verlauf unter Wahrung wertvoller historischer Bausubstanz genommen hat – ein Umstand, der nicht zuletzt auf die engagierte Tätigkeit einzelner Mitarbeiter in der Bauverwaltung zurückzuführen ist. Jedenfalls konnte in Potsdam der Entwicklungsfehler vieler deutscher Städte in ihrer jüngsten Vergangenheit weitgehend vermieden werden. Ein Beispiel dafür ist Hannover, die niedersächsische Landeshauptstadt. Dort wurde durch falsch verstandene Verkehrsplanung mehr historisch wertvolle Bausubstanz zerstört als während des Zweiten Weltkriegs. Daher kann ich den angestellten und beamteten Kollegen in Potsdam nur zurufen: Weiter so!

Dr. Ing. Görtz, Architekt, Berlin

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