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Homepage: „Zu Hertha wollte nur einer mit“ Aus Georgien zum Sommersprachkurs

Gestern endete der 10. Sommersprachkurs „Sans Souci“ der Universität Potsdam.

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Gestern endete der 10. Sommersprachkurs „Sans Souci“ der Universität Potsdam. 31 Teilnehmer aus 14 verschiedenen Ländern haben auf dem Uni-Campus Neues Palais in Potsdam drei Wochen Deutsch gelernt. Sie kamen zumeist aus Osteuropa, Südamerika und Japan. Die PNN haben mit dem 20-jährigen Studenten Georgi Beridze aus Georgien gesprochen.

Herr Beridze, was haben Sie während der vergangenen Wochen gelernt?

Zum Beispiel das langgedehnte „O“ richtig auszusprechen. Aber auch, dass die Menschen hier auch zu Fremden „Hallo“ sagen. Zum Beispiel, wenn ihnen hier jemand im Treppenhaus in der Uni begegnet. Sie sagen „Hallo“, auch wenn sie sich nicht kennen.

In Georgien grüßt man keine Fremden?

Nein, die Leute sprechen vielleicht über das Wetter, aber sie grüßen sich nicht. Wir sagen nur zu Freunden und Verwandten „Hallo“.

Sie studieren in Georgien?

Ja, Chemie an der Universität in Tiflis. Ich bin jetzt im siebten Semester.

Warum haben Sie sich dazu entschieden in Potsdam Ihr Deutsch zu verbessern?

Ab Oktober studiere ich für ein Semester in Jena. Der Kurs war die beste Möglichkeit, sich darauf vorzubereiten.

Unter Ihren 31 Mitschülern sind nur sieben weitere Männer, in den Kursen der vorherigen Jahre war es ähnlich. Warum, glauben Sie, nehmen so wenig Männer am Sommersprachkurs teil?

Vielleicht sind Mädchen aktiver.

Wie ist es denn zwischen so vielen jungen Frauen zu lernen?

Ganz normal eigentlich. Aber ich hätte es schöner gefunden, wenn mehr Männer dabei gewesen wären. Als ich nämlich zum Fußballspiel Hertha BSC gegen VfB Stuttgart nach Berlin gefahren bin, wollte nur ein einziger anderer Student aus dem Kurs mitkommen.

Haben Sie die 490 Euro für den Kurs plus Anreise und Unterkunft im Studentenwohnheim selbst bezahlt?

Nein, ich habe ein Stipendium vom DAAD, dem Deutschen Akademischen Auslandsdienst, dafür erhalten.

Sind Sie das erste Mal in Deutschland?

Ja, ich war vorher noch nie hier.

Und was ist Ihnen aufgefallen, was hat Sie beeindruckt?

Der Verkehr.

Der Verkehr?

Ja, hier ist alles so ordentlich. Alle Autofahrer halten sich an die Regeln und die Ampeln funktionieren. In Georgien funktionieren viele Ampeln gar nicht, und keiner kümmert sich darum.

Die Fragen stellte Juliane Wedemeyer

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