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Landeshauptstadt: Zu hoher Phosphor-Eintrag

Widerstand gegen Konzept zur Straßenwasserableitung in Groß Glienicke

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Groß Glienicke - Gegen die vom Ortsbeirat befürwortete Ableitung des Straßenwassers in den Glienicker See will sich Beiratsmitglied Andreas Menzel (Bündnis 90/Grüne) weiter zu Wehr setzen. Der Bausachverständige hatte an der Abstimmung aus Protest nicht teilgenommen. In einem Schreiben an die PNN widerspricht Menzel der Aussage von Frank Steffens, Fachbereichsleiter Grün- und Verkehrsflächen, das in den See eingeleitete Wasser sei kaum belastet.

Dazu legte er Messungen des Prüflabors TAB Potsdam vor, die im Herbst 2006 ergeben hatten, dass für die Parameter Chemischer Sauerstoffbedarf (CSB) und Phosphor in allen Proben der Schwellenwert nach Abwasserabgabengesetz überschritten worden war. Bei einer Messung traf dies auch auf den Kupfergehalt zu. Auf Anfrage von Menzel erklärte das Landesumweltamt am 1. November 2007, dass „niederschlagsbedingte Einleitungen“ in den See zu begrenzen seien. Vor allem gehe es um die Minimierung des Phosphoreintrags, zumal der Glienicker See zu einem mesotrophen Gewässer – also einem Gewässer im Übergangsstadium zu einem hohen Phoshorgehalt – entwickelt werden solle. Das Amt wies auf die Anstrengungen hin, die das Land Berlin dazu bereits unternommen hat.

Wie berichtet, sieht das Konzept der Stadt eine Kanalisation vor, die das Wasser über mehrere Filter in den See leitet. Im Egon-Günther-Park wird eine Versickerungsanlage betrieben, die allerdings weitgehend funktionsuntüchtig ist und schon gar nicht das Niederschlagswasser aus der im Ausbau befindlichen St.-Anna-Straße und dem Christophorusweg aufnehmen könne. Für ebenso fragwürdig hält Menzel eine Ableitung zum Teich im Gutspark. Zu diesen Problemen will er in der Stadtverordnetenversammlung am Mittwoch eine Bürgeranfrage stellen. Aus Menzels Sicht wäre die Versickerung des Wassers in Mulden und Rigolen neben den Straßenflächen die sinnvollste und für die Anlieger, die eine Kanalisation mitfinanzieren müssten, auch eine kostensparende Lösung. E. Hoh

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