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Von Michael Meyer: Zu sechst nach Athlon
Potsdams Zeppelin-Triathleten stellen den Hauptteil des deutschen EM-Teams
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Gestern machte Franz Löschke noch einmal eine Vorbelastung im heimischen Potsdamer Luftschiffhafen. Er schwamm fünf Kilometer, fuhr auf dem Rad 30 Kilometer mit einigen den Puls hochjagenden 1000-Meter-Abschnitten und lief in Intervallen knapp vier Kilometer. Heute fliegt der Triathlet des Zeppelin-Teams zusammen mit fünf weiteren Potsdamer Dreikämpfern nach Irland zu den Europameisterschafen auf der olympischen Distanz – 1,5 /40/10 Kilometer – in Athlone. „Und dort werde ich unbelastet antreten“, sagt Löschke, der kurz vor der EM wie immer äußerlich sehr gelassen wirkt. „Die Konkurrenz ist stark, aber für die Weltmeisterschaft in Budapest bin ich schon qualifiziert, so dass ich mich jetzt nicht unter Druck setzen muss und will.“
Löschke hält eine Platzierung unter den Top 25 für sich für machbar, „wenn alles normal verläuft“, wie er sagt. „Mal sehen, wie sich das Rennen entwickelt. Es gibt schnelle Schwimmer, und wenn die dann beim Radfahren gleich Bambule machen, wird es schwer und ich werde versuchen müssen, im Laufen Boden gut zu machen.“ Das Laufen ist die Schokoladendisziplin des amtierenden U23-Weltmeisters, das Schwimmen nicht so. „Vor allem nicht mit dem Neopremanzug, und der wird in Irland wohl angesagt sein“, so Franz Löschke.
Potsdams Triathlon-Trainer Ron Schmidt hofft, dass sich Löschke sogar weiter vorn einreihen kann; so wie auch die beiden anderen Potsdamer Gregor Buchholz und Nils Frommhold. „Alle drei haben das Zeug dazu, unter die Top 20 zu kommen“, meint Schmidt. Im Schwimmen habe vom Zeppelin-Trio Frommhold die besten Karten, im Laufen seien Buchholz und Löschke im Vorteil. „Durch die Teilnahme aller europäischen Top-Leute – mit Ausnahme der besten Deutschen – wird es für die Jungs kein leichtes Unterfangen werden“, so der Coach.
Das gelte auch für die drei Potsdamer Steven Jentsch, Rabea Ludwig und Svenja Hörnlein, die bei den Junioren um EM-Meriten kämpfen werden. Jentsch war bereits im vergangenen Jahr am EM-Start, „so dass er diesmal einen klaren Leistungsauftrag hat“, erklärt Ron Schmidt. „Sein Kampfziel ist es, in seinem letzten Junioren-Jahr unter die Top 15 zu kommen und sich damit für die Weltmeisterschaften in Budapest zu qualifizieren.“ Mit einer Platzierung unter den Top 6 der Junioren würde Jentsch, der im Laufen noch die größten Reserven hat, neben dem EM-Ticket auch gleich den B-Kader-Status für sich erkämpfen.
Kleinere Brötchen backen Rabea Ludwig und Svenja Hörnlein, die beide erstmals EM-Luft schnuppern. „Rabea will sich auch für die WM qualifizieren, was aber schwer wird, denn dafür muss sie es unter die Top 10 schaffen“, so Schmidt. „Unmöglich ist es aber nicht.“ Gleiches traut der Trainer auch Hörnlein zu, der Jüngsten im Potsdamer Sextett.
Das Zeppelin-Team stellt in Athlone mehr als die Hälfte des zehnköpfigen deutschen Europameisterschafts-Teams. „Das ist sehr beachtlich, so stark waren wir noch nie dabei“, freut sich auch Franz Löschke.
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