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Landeshauptstadt: Zu teuer für Sportvereine

Kritik an Arena-Gebühren und Gewinnabgabe

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Die Sportvereine machen gegen die neue Sportanlagen-Nutzungs- und Vergabeordnung Front. Sie soll die Vorgängerin von 2011 ersetzen und demnächst von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen werden. Das ist nötig, so die Stadtverwaltung, weil sich mit dem Bau der Sport-Mehrzweckhalle „MBS-Arena“ Voraussetzungen geändert haben und nicht mehr alle Nutzungsinhalte des Luftschiffhafens adäquat abgedeckt sind. Gerade gegenüber den Forderungen für die MBS-Arena regt sich Unmut.

Die Geschäftsführerin des Stadtsportbundes Anne Pichler fasste ihn am Dienstagabend vor dem Bildungs- und Sportausschuss in Worte. So sei es den Vereinen kaum zuzumuten, dass bei Großevents das Mieten der Videowand 1000 Euro betrage. So viele Leute müsse man erst einmal in eine Veranstaltung bekommen, damit sich das amortisiere, sagte sie. Auch das Mieten des VIP-Bereiches sei viel zu teuer. Nehme man ihn jedoch nicht mit hinzu, drohe Vertragsstrafe. Ähnliche Probleme sieht die Chefin des Stadtsportbundes, wenn bei kommerziellen Veranstaltungen Einnahmeerlöse an die Luftschiffhafen GmbH abgeführt werden sollen. Diese Beteiligung der Sportvereine an den Kosten für die Sportanlagen sei sehr einseitig gesehen, meinte sie. Die Vereine hätten schließlich nicht nur gut besuchte Veranstaltungen und müssten Verluste bei geringem Besuch ausgleichen können. Generell monierte sie, dass der Stadtsportbund und damit auch die Vereine weder an der Gestaltung der Verträge beteiligt worden seien, noch Einblick in die Kalkulation nehmen konnten. Wenn es bei den derzeitigen Verträgen bleibe, könne es bald dahin kommen, dass es „keine attraktiven Spiele mehr gibt“, so Pichler. In der neuen Satzung werden Leistungen wie die Vermietung der Videowand, des VIP-Raumes und das Catering der Luftschiffhafen GmbH überlassen.

Dass die GmbH der Vertragspartner der Vereine sei, entbinde die Stadt nicht, hier nach dem rechten zu sehen, meinte dazu Ute Bankwitz (Bürgerbündnis). „Wir sind als Stadt 100 Prozent Gesellschafter dieser GmbH und müssen den Problemen auch nachgehen“, forderte sie. Stefan Wollenberg (Die Linke) monierte ebenfalls, dass die Vereine kein Mitspracherecht bei der Vertragsgestaltung gehabt hätten und man deshalb nach besseren gemeinsamen Lösungen suchen müsse. Außerdem müssten die Kosten von Finanzierung und Refinanzierung der Sportstätten transparent gemacht werden.

Sportdezernentin Iris Jana Magdowski (CDU), verwies darauf, dass es bei der Lausitz-Arena oder in der Brandenburg-Halle vergleichbare Regelungen gebe und dass man sich daran orientiert habe. Sie werde sich aber für die Transparenz der Vertragsgestaltung einsetzen. Geklärt werden müsse noch, was – organisiert durch Vereine – kommerzielle Veranstaltungen seien. Hella Dittfeld

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